LESERSTIMMEN
Karnevaleske Groteske
Betrifft: „Sonst werden andere Kulturen übernehmen“von M. Sterkl
der Standard, 28. 2. 2018 Die Initiative demokratische Volkskultur widerspricht dem kulturellen Verständnis des ÖVPKandidaten in Kärnten, Christian Benger, im STANDARD- Interview.
Ihr Verständnis von regionaler Kultur, Herr Brauchtumslandesrat, ist wissenschaftshistorisch falsch, es ist ausgrenzend, sektiererisch und dient dazu, den inneren Frieden eines Landes zu zerrütten. Ihre Vorstellung von Volkskultur ist ein frei erfundenes Kulturdiktat. Dieses ist so bräsig wie selbstgefällig und entbehrt jeglicher Seriosität. Sie glauben zu wissen, was echt und „original, nicht originell“ist. Ihre Auffassung von Volkskultur ist eine karnevaleske Groteske, die ihresgleichen sucht, sie ist weit entfernt von einer soliden, ernsthaften und kreativen Praxis von Volkskultur.
Selektiv und unter dem Vorwand, eine christliche Kultur lancieren zu wollen, wird hier eine Politik der Zwietracht in Reinkultur betrieben. Herr Benger, Sie sind der Schmiedl vom Schmied und sollten aufhören, den Kärntnern und Kärntnerinnen eine rein ideologisch aufgeladene Volkskultur als Rüstzeug kultureller Identität des Landes zu verkaufen. Alles, was Recht ist! Ihr Marktruf ist dilettantisches Geschwurbel. Ein Kulturlandesrat hat sich um die kulturellen Belange aller im Lande lebenden Kulturen zu bemühen und nicht ausschließlich die Willfährigen zu bedenken. Suchen Sie nach der kulturellen Vielfalt im Lande, nach den Schnittstellen aller Kulturen und vergessen Sie – im Sinne eines demokratischen und friedlichen Europas – Ihre Slowenen dabei nicht.
Für die Initiative demokratische Volkskultur:
Elsbeth Wallnöfer, Autorin, Volkskundlerin, Philosophin,
Altösterreicherin Iris Mochar, Volkskundlerin,
Volksliedexpertin
Groteske Grüne
Betrifft: „Eva Glawischnig: Ich wollte schon immer bei den ganz Großen dabei sein“, Interview von Jakob Pallinger.
der Standard, 3. 3. 2018 Kaum zu glauben, wie die Grünen sich stückweise selber demontieren. Ehemalige grüne Vorzeigepolitiker wie Peter Pilz und Eva Glawischnig haben ihre Glaubwürdigkeit vollkommen verspielt und damit natürlich auch ein großes Fragezeichen hinter die Glaubwürdigkeit grüner Politik im Allgemeinen gesetzt. Peter Pilz hat allen Frauenrechtlerinnen mit seinem Bekenntnis zum männlichen Chauvinismus eine schallende Ohrfeige versetzt, und Eva Glawischnig hat plötzlich ihre Sympathie für den Turbokapitalismus entdeckt. Was kommt als Nächstes? Man darf gespannt sein ...