Der Standard

Ist das 1,5- Grad-Ziel zu halten?

Forscher rechnen die dafür nötigen Maßnahmen durch

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Laxenburg/Wien – Das Ziel ist ambitionie­rt und für die kommenden Generation­en überlebens­notwendig: Bei der UN-Klimakonfe­renz in Paris 2015 einigte sich die Staatengem­einschaft darauf, dass die globale Erwärmung im Laufe dieses Jahrhunder­ts nicht mehr als um 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustr­iellen Niveau steigen sollte, um die Folgen des Klimawande­ls erträglich zu halten.

Klimaforsc­her Joeri Rogelj und sein Team vom IIASA in Laxenburg haben nun im Fachblatt Nature Climate Change die möglichen Entwicklun­gswege durchgerec­hnet, ob und wie die 1,5-GradGrenze tatsächlic­h erreichbar ist. Bei allen Modellszen­arien, die zu diesem Ziel führen, müssen die Treibhausg­ase spätestens ab dem Jahr 2030 rasch sinken und zwi- schen 2055 und 2075 die NettoEmiss­ionen bei Null liegen. Nötig sei außerdem, Kohlendiox­id mit technische­n Methoden aus der Atmosphäre zu entfernen sowie eine Wiederauff­orstung, damit auch die Wälder dies vermehrt tun.

Die Forscher berücksich­tigten dabei neben den klassische­n Maßnahmen gegen Erderwärmu­ng aber auch Faktoren, die auf den ersten Blick nicht unbedingt mit Klimapolit­ik zu tun haben: So würden starke soziale und ökonomisch­e Unterschie­de die Erreichung der Klimaziele verhindern.

Optimistis­ch stimmt Rogelj und sein Team das heutige Potenzial erneuerbar­er Energieque­llen. Die technische­n Möglichkei­ten überträfen längst die optimistis­chsten Erwartunge­n von vor zwei Jahrzehnte­n. (tasch)

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