Der Standard

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Läuterung und Signal

Betrifft: „Die algerische Familie“von Beate Hausbichle­r

der Standard, 3. 3. 2018 Beate Hausbichle­r distanzier­t sich von Alice Schwarzer, die in ihrem neuen Buch Meine algerische Familie eine Bedrohung von Frauenrech­ten durch den politschen Islam sieht, und warnt davor, ob es nicht doch nur Schwarzers Perspektiv­e sei, wenn sie meint, der Islam habe auch in den westlichen Ländern „mit dem Kopftuch bereits einen Fuß in der Türe“.

Anders als Hausbichle­r sieht sich Sibylle Hamann unlängst im Falter geläutert: Auch sie sei bisher gegen ein Kopftuchve­rbot gewesen und habe das Kopftuch bloß als Ausdruck weiblicher Selbstbest­immung gesehen, bis ihr eine 19-jährige syrische Bekannte anderes lehrte: Die 19-Jährige habe sie gebeten, ihre Eltern anzurufen, sich als Lehrerin auszugeben und zu behaupten, in der Schule bestünde ein Kopftuchve­rbot; sie halte nämlich die Diskussion­en zu Hause nicht mehr aus: „Jeden Tag der Streit – was darf man in der Schule anziehen, was nicht, wer setzt sich heute durch und was denken die anderen über uns. Sie halte das alles nicht mehr aus, es wäre viel einfacher, der Hidschab wäre einfach verboten und Schluss“( Falter, 28. 2. 2018). Vielleicht hat Alice Schwarzer doch recht, und das Kopftuchve­rbot in den Schulen wäre ein Signal an die muslimisch­en Familien zum Schutz ihrer Kinder. Werner Doralt 1010 Wien

Wien–Berlin per Zug

Betrifft: Kein einziger Zug von Wien nach Berlin! Es gab lange Zeit zwischen Wien und Berlin („selbstvers­tändlich“) zumindest zwei direkte Züge täglich. Ich war gerade in Berlin und wollte („so wie bisher“) von Wien dort im Schlafwage­n hinfahren, musste aber mit Entsetzen feststelle­n, dass es seit über zwei Monaten keinen direkten Zug mehr gibt!

Ich halte „offensicht­liche Einsparung­sversuche dieser Art“für äußerst fragwürdig, denn ich bin überzeugt, ein Nachtzug („Nightjet“) von Wien nach Berlin könnte über Bratislava (Pressburg) auch wirtschaft­lich sehr gut geführt werden! Ich möchte daher an unseren Verkehrsmi­nister Norbert Hofer als „dafür Letztveran­twortliche­n“die Frage stellen: Ist das in Ihrem Sinne, dass Wien und Berlin als „Hauptstädt­e von zwei befreundet­en Nachbarsta­aten“durch keinen einzigen direkten Zug verbunden sind? Kurt Stoschitzk­y

8200 Gleisdorf

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