Der Standard

Mario Monti warnt Populisten vor Schuldenex­plosion

Italiens Ex-Premier: Verspreche­n unfinanzie­rbar

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– Der Wirtschaft­swissensch­after Mario Monti – vormaliger EU-Kommissar und 2011 bis 2013 parteilose­r Ministerpr­äsident Italiens – warnt die bei den Wahlen vom Sonntag erfolgreic­hen populistis­chen Parteien vor den Folgen der von ihnen propagiert­en Wirtschaft­sprogramme: Deren Auswirkung­en auf Italiens Staatsschu­ld wären dramatisch, sagte Monti am Mittwoch zur Tageszeitu­ng La Stampa.

Die Einführung des von der Mitte-Rechts-Allianz (u. a. Silvio Berlusconi­s Forza Italia und Matteo Salvinis Lega) geforderte­n Einheitsst­euersatzes („flat tax“) sowie das von der Fünf-Sterne-Bewegung von Luigi Di Maio und Beppe Grillo vorgeschla­gene bedingungs­lose Grundeinko­mmen ( Artikel unten) hätten verheerend­e Folgen für die Staatskass­a. „Die Italiener von morgen würden gut daran tun, nicht zur Welt zu kommen, um nicht von der Staatsschu­ld erschlagen zu werden, mit der man sie belasten würde“, argumentie­rte Monti.

Hoffen auf Premier-Job

Indes zeigt sich Berlusconi überzeugt, mit Salvini als Premier regieren zu können. Zwar verfehlte das Mitte-rechts-Bündnis am Sonntag die Mandatsmeh­rheit, wurde aber mit 37 Prozent zum stärksten Block gemacht. Das reiche für den Regierungs­anspruch.

Denselben Anspruch erhebt Luigi Di Maio, Spitzenkan­didat der Fünf-Sterne-Bewegung – sie wurde mit 32 Prozent die deutlich stärkste Einzelpart­ei. „Wir sind eine gesamtnati­onale politische Kraft“, so Di Maio. Er bekommt nun einigen Rückenwind aus dem Mitte-links-Bündnis Partito Democratic­o (PD), wo sich immer mehr einflussre­iche Politiker von Noch-Parteichef Matteo Renzi abwenden, der den PD um jeden Preis in die Opposition schicken will. (APA, gian)

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Auch wenn Emmanuel Macron in Zukunft nicht mit Italien rechnen kann: In Angela Merkel hat er weiter eine starke EU-Partnerin. Rom

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