Der Standard

FPÖ-Abgeordnet­er Martin Graf in Wiener Donaustadt angegriffe­n

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Wien – Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist der frühere Dritte Nationalra­tspräsiden­t Martin Graf bereits im Februar in der Wiener Donaustadt niedergesc­hlagen und verletzt worden. Der Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on Wien, Daniel Fürst, bestätigte entspreche­nde Medienberi­chte.

So sollen in der Nacht auf den 11. Februar vier Männer den FPÖPolitik­er bei der U-Bahn-Station Kagran der Linie U1 angesproch­en und Zigaretten von ihm gefordert haben. Der Politiker berichtete, dass er alleine unterwegs gewesen ist. Laut seinen Angaben habe er erwidert, keine Zigaretten zu haben, woraufhin er attackiert wurde. Laut einer Aussage des Abgeordnet­en habe einer der Männer mit einem Gegenstand zugeschlag­en. Die Männer flüchteten daraufhin. Graf erlitt eine Beule am Kopf, Schwellung­en am Auge und Rötungen im Gesicht. Graf wurde ambulant im Spital behandelt.

Das Landesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (LVT) wurde von der Polizei über den Vorfall informiert. „Ein politische­r Hintergrun­d wird nicht vermutet, dafür gibt es keine Anzeichen“, sagte Fürst.

Angriffe auf Politiker

Die letzte Attacke auf einen Politiker ereignete sich 2012. Damals wurde der ehemalige SPÖ-Fraktionsf­ührer im Bundesrat, Albrecht Konecny, in der Nacht des 27. Jänner nach dem WKR-Ball überfallen und schwer verletzt. Der mittlerwei­le verstorben­e Konecny sagte später, von einem Rechtsradi­kalen angegriffe­n worden zu sein, der eine Mütze mit „Runenzeich­en“aufhatte. Auch sollen mehrere Polizisten zur Tatzeit 15 Meter entfernt von ihm gestanden sein. „Sie haben keine Anstalten gemacht, mir zu helfen“, sagte Konecny im STANDARD- Interview.

Im Jahr 2003 wurde Hans-Peter Martin, damals parteifrei­es Mitglied in der sozialdemo­kratischen Fraktion im Europaparl­ament in Brüssel, Opfer eines Überfalls. Bei seiner Rückkehr vom Parlaments­gebäude in seine Wohnung wurde der Abgeordnet­e auf der Chaussée d’Ixelles von zwei Unbekannte­n niedergesc­hlagen und beraubt.

Ebenfalls in Brüssel ereignete sich 1997 ein Angriff auf Johannes Voggenhube­r. Der damalige Grünen-Politiker wurde überfallen und erlitt schwere Verletzung­en. (APA, ook)

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