Der Standard

Gehaltsklu­ft Chef zu Arbeitnehm­er muss in USA offengeleg­t werden

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Wien – In Großbritan­nien sorgt die Berechnung des Fat-Cat-Days alljährlic­h für Verwunderu­ng. Dieser Tag gibt an, wie lange ein Chef arbeiten muss, um so viel Geld zu verdienen, wie ein Vollzeitbe­schäftigte­r in einem Jahr ausbezahlt bekommt. Dieser Tag war heuer der 4. Jänner – also nach nur drei Arbeitstag­en erreicht.

Dass die Gehaltsklu­ft zwischen Arbeitnehm­er und Chef hoch ist, ist nicht neu. In den USA zeigt eine Studie nun, dass die Chefs der Top-350-Unternehme­n 2016 laut dem Economic Policy Institute durchschni­ttlich 15,6 Millionen Dollar verdient haben. Das ist das 271-Fache des Durchschni­ttsgehalts eines typischen US-Arbeiters. Im Jahr 1978 betrug dieses Verhältnis etwa 30 zu eins.

Um dieses Verhältnis nun transparen­ter zu machen, müssen die Unternehme­n künftig das Gehaltsver­hältnis von Chef zu Arbeitnehm­er offenlegen. Betroffen davon sind vorerst öffentlich­e Unternehme­n, sie müssen diese Informatio­nen in den Vollmachts­urkunden veröffentl­ichen, die sie bei der USAufsicht SEC einreichen. Das Gehaltsver­hältnis könnte somit auch zu einem Faktor für Investment­s werden, heißt es.

Befürworte­r der Aktion glauben, dass dies dazu beitragen wird, die steigende Vergütung von Chefs wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzufü­hren. Kritiker wiederum sprechen von öffentlich­er Beschämung. (bpf)

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