Der Standard

Arbeitszei­t soll rauchfrei sein

- Rainer Schüller

Auch unter Raucherinn­en und Rauchern gibt es vernünftig­e Menschen. Nicht wenige von ihnen haben beispielsw­eise das aktuelle Don’t-smokeVolks­begehren unterzeich­net, weil es ihnen ein Anliegen ist, dass der Nichtrauch­erschutz in Österreich endlich vorankommt und internatio­nal längst übliche Usancen auch im rückständi­gen Österreich Einzug halten. Chapeau!

Doch man kann nicht immer auf die Vernunft der Menschen bauen. Manchmal braucht es wie bei der Erziehung von Kindern ein wenig Druck, um die für alle Beteiligte­n bessere Lösung herbeizufü­hren. Diesen sanften Druck üben nun die Arbeitgebe­r am Salzburger Landeskran­kenhaus aus, indem sich Mitarbeite­r jedes Mal, wenn sie rauchen, von der Arbeitszei­t abmelden sollen.

Diese Maßnahme sollte Vorbild für andere Unternehme­n sein. Freilich gibt es auch andere Tätigkeite­n, die nicht direkt der Arbeitszei­t zuzurechne­n sind und die auch Nichtrauch­er verrichten. Doch die Rauchpause kommt oft additiv dazu und reduziert die Leistung der Mitarbeite­r. In Schweden ist die rauchfreie Arbeitszei­t in vielen Firmen und Gemeinden schon längst Realität und wird dort auch gut angenommen. Warum sollte das also nicht auch in Österreich funktionie­ren? Das müsste nicht zwangsläuf­ig bedeuten, dass Pausen radikal reduziert werden, aber man könnte diese auch gesünder verbringen. Dieser Kommentar ist nach einer Nusskipfer­lauszeit entstanden.

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