Studentische Ideen für Forschungsrakete
Geräte für Messung der Erdatmosphäre sollen von Rakete abgeworfen werden
Kiruna/Würzburg/Wien – Kiruna ist eine beschauliche Gegend – die nördlichste Gemeinde Schwedens ist von Gebirge, Seen und Flüssen durchzogen, die Bevölkerungsdichte beträgt eine Person pro Quadratkilometer. Der Raketenstartplatz Esrange, der sich ebenfalls hier befindet, macht die Region zum Hotspot für die studentische Weltraumforschung: Jährlich werden hier im Rahmen der Programme Rexus und Bexus zwei Raketen und Ballone gestartet, die für studentische Projekte reserviert sind. Beim Raketenstart, der kommende Woche auf dem Plan steht, sind auch Ideen Wiener Studierender mit an Bord.
Gemeinsam mit Kollegen der Universität Würzburg hat das Space Team der Technischen Universität (TU) Wien im Projekt Daedalus drei Messgeräte entwickelt, die aus rund 80 Kilometern Höhe abgeworfen werden und unversehrt im freien Fall auf die Erde zurückkehren sollen. Noch weiß niemand, ob die neue Technologie auch tatsächlich funktioniert – jedenfalls wäre sie ein Werkzeug für die Atmosphärenforschung. „Das Ziel war, ein Gerät zu entwickeln, mit dem man günstig und einfach meteorologische Daten sammeln kann“, sagt Sebastian Seisl vom TU-Wien-Space-Team.
Doch wie können die Messgeräte einen Fall aus 80 Kilometern Höhe unbeschadet überstehen? Für die technische Lösung dieser Frage haben sich die Studierenden ein Vorbild aus der Natur genommen: Ahornsamen. Nachdem sie von der Rakete abgeworfen worden sind, sollen die 40 Zentimeter langen, röhrenförmigen Sonden ihre Flügel ausklappen und wie kleine Propeller zu Boden sinken.
Eine Delegation des mittlerweile 70-köpfigen TU-Space-Teams bricht diese Woche nach Kiruna auf, das früheste Startfenster der Rexus-Rakete ist am 12. März – kurz danach wird man wissen, ob sich das Projekt Daedalus schon beim ersten Test bewährt. (red) phttps:// daedalus-project.eu/
http://spaceteam.at/