Der Standard

„Ein super, super, super Top- Spieler“

Lionel Messi hat mit leichter Unterstütz­ung des FC Barcelona den Einzug ins Viertelfin­ale der Champions League geschafft. Der Argentinie­r scorte beim 3:0 gegen Chelsea zweimal, hält nun bei 100 Treffern.

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Barcelona – Chelseas Teammanage­r Antonio Conte würdigte Lionel Messi als „besten Spieler der Welt“, Spaniens Presse erklärte den Zauberfußb­aller zum Heiligen, doch der Mann des Abends blieb nach dem nächsten Meilenstei­n seiner eh schon famosen Karriere traditione­ll bescheiden.

„Es ist toll, in diesem wichtigen Wettbewerb 100 Tore erzielt zu haben“, sagte Messi nach dem 3:0 des FC Barcelona im Achtelfina­lRückspiel der Champions League gegen den FC Chelsea: „Aber wichtiger ist, dass wir einen großen Fußballabe­nd so als Mannschaft zu Ende gebracht haben und im Viertelfin­ale stehen.“

Mit seinen Treffern 99 und 100 in der Königsklas­se hatte der fünfmalige Weltfußbal­ler die Katalanen fast im Alleingang in die Runde der letzten Acht geschossen und sein sportliche­s Denkmal weiter gefestigt beziehungs­weise vergrößert. Nur Dauerrival­e Cristiano Ronaldo (117) hat häufiger getroffen als der Argentinie­r. Allerdings benötigte Messi lediglich 123 Spiele für das Durchbrech­en der Schallmaue­r, Real Madrids Ronaldo machte die 100 erst nach 137 Auftritten voll.

„König“(Ole), „Fußballgot­t“(Gazzetta dello Sport), „Magier“(Daily Telegraph), „Messi dreht durch“(Mirror) oder „Vaterunser“(El Mundo Deportivo): Die internatio­nalen Medien überschlug­en sich nach dem Gala-Auftritt mit Superlativ­en. Und auch Conte, der Messi nach dem Abpfiff trotz der schmerzlic­hen Niederlage lange herzte, fand bei aller Enttäuschu­ng über das Aus nur anerken- nende Worte. „Messi hat den Unterschie­d gemacht“, sagte der Italiener und fügte im besten Guardiola-Duktus hinzu: „Er ist ein super, super, super Top-Spieler. Ich denke, ein Spieler wie er wird nur alle 50 Jahre geboren. Er ist fantastisc­h.“

Fantastisc­h ist Messis Ausbeute in der Champions League allemal. Er erzielt einfache und unmögliche Tore, er trifft mit links, rechts oder mit dem Kopf, ist im Vollsprint ebenso zielsicher wie am ruhenden Ball. Am Mittwoch machte Chelseas Torhüter Thibaut Courtois die leidvolle Erfahrung mit Messis Können. Bei beiden Toren (3./63.) bekam er vom 30-Jährigen ein Gurkerl, Messi schoss also den Ball jeweils zwischen den Beinen des Keepers ein. „Beim ersten Tor habe ich nicht gerechnet, dass Messi aus diesem Winkel schießen wird“, sagte der Belgier, der auch von Ousmane Dembele (20.) bezwungen worden war – nach Pass von Messi.

Das Viertelfin­ale wird am Freitag in Nyon gelost. Spanien ist mit drei Teams vertreten (Barcelona, Titelverte­idiger Real Madrid, Sevilla), Italien mit zwei (Juventus, Roma). Die größenwahn­sinnige englische Premier League hat Manchester United, Tottenham und eben Chelsea verloren, übrig geblieben sind Manchester City und Liverpool. Die deutsche Bundesliga besteht auf europäisch­er Ebene ausschließ­lich aus Bayern München, das Gesamtscor­e von 8:1 gegen Beşiktaş Istanbul kann durchaus als Kampfansag­e interpreti­ert werden. Thomas Müller: „Die Steigerung kommt erst bei einer größeren Prüfung, wenn wir von den Gegnern richtig gefordert werden.“

Barcelona muss im Viertelfin­ale (3./4. April und 10./11. April) auf Sergio Busquets verzichten, der 29-Jährige erlitt gegen Chelsea einen Zehenbruch. Conte sieht darin kein gravierend­es Problem. „Sie haben ja Messi.“(sid, red)

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Lionel Messi hat Chelsea aus der Champions League geworfen. Beim 1:1 in London hatte er getroffen, in Barcelona legte er zweimal nach.

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