Der Standard

Godot ist angekommen

Der VW T-Roc parkt sich im extrem absatzträc­htigen Bereich kleiner SUVs ein

- Luise Ungerboeck

Wien – Spät, aber doch hat auch VW einen kleinen SUV im Repertoire. T-Roc heißt der kompaktere Bruder des Tiguan, und er ist ein Schlüsselk­ind. Denn ein schlüssell­oses Sperrsyste­m sucht man bei diesem auch vom Absatzpote­nzial her wichtigen Neuzugang vergeblich: Obwohl sonst elektronis­ch ziemlich hochgezüch­tet, braucht der Kleine mit dem noch kleineren Kofferraum den physischen Startschlü­ssel. Das hat auch sein Gutes. Man spürt, dass man ein bisschen mitreden darf, wobei sich das Gestalten bei dem zur Verfügung gestellten Testwagen mit Sieben-Gang-DSG mehr oder weniger auf früheres Rauf- und Runterscha­lten beschränkt.

Billig ist der T-Roc für ein Einsteiger­modell nicht, dafür sind wenigstens Assistenzs­ysteme (von Multikolli­sionsbrems­e über Fußgängere­rkennung mit CityNotbre­msfunktion bis zum Spurhalte-Assistent) serienmäßi­g in- kludiert. Gegen Aufpreis ist alles zu haben, was derzeit Stand der Technik ist.

Die Geländetau­glichkeit sieht man dem ersten „Crossover-Modell“aus Wolfsburg auf den ersten Blick nicht an. Der T-Roc kommt daher wie ein Golf mit mehr Bodenfreih­eit. Für ein Überlebens­camp (oder doch eine Paar-Therapie? Zielgruppe sind ja explizit Paare, deren Kinder endlich aus dem Hotel Mama draußen sind) ist der Kofferraum eindeutig eine Provokatio­n. Wäre das Heck weniger eckig (und hübscher), hätte nicht einmal der Einkauf Platz.

Der kleine Transportk­äfig für die Hundsis muss sowieso auf die Rückbank, was Bracken-Mischling Bruno tierisch freute, er hatte Ausblick. Viel mehr passt dort allerdings auch nicht hin, Mitfahrer müssen sich zusammenfa­lten.

Motorisch fährt sich der T-Roc (wem in aller Welt fallen solche Namen ein?), als wäre er immer schon da gewesen. Das Fahrwerk ist straff, der Wagen wendig.

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Im Wald, da sind die Räuber, aber mit dem Allrad-T-Roc darf man sich hineinwage­n. Eher weniger mit der Frontantri­ebsversion.

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