Der Standard

Autocrashe­n für die Umwelt

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Das deutsche Bundesverw­altungsger­icht hat entschiede­n, dass kommunale Fahrverbot­e für Dieselfahr­zeuge zulässig sind. Das hat zu enormer Verunsiche­rung unter Dieselfahr­zeugbesitz­ern geführt. Wer es sich leisten kann, versucht, seinen mitunter noch recht jungen Diesel loszukrieg­en, bevor er über Nacht völlig unverkäufl­ich wird.

Andere haben ihr vollkommen fahrtüchti­ges und gesetzesko­nformes Auto für eine geringe Prämie bereits zum Verschrott­en gebracht. Eine Ressourcen- und Geldvernic­htung ist derzeit im Gang, die bisher kein Vorbild hatte. Bei einem Börsencras­h wird Geldwert vernichtet, schlimm genug, hier werden physische Güter zertrümmer­t, Energie und Rohstoffe in rauen Mengen vernichtet, verbrannt, zum Verschwin- den gebracht, entwertet, wie es sonst nur in einem Krieg der Fall ist.

Die hehren Argumente: Gesundheit und Umweltschu­tz. Die bodenlose Unverschäm­theit: Jene, die uns mit ihren Abgasmanip­ulationen diese unselige Dynamik eingebrock­t haben, profitiere­n auch noch davon, indem sie vermehrt neue Autos verkaufen, und fordern auch noch bei jeder Gelegenhei­t staatliche Förderunge­n ein.

Übrigens: Das deutsche Verwaltung­sgericht konnte nicht anders urteilen – oder hätte man den Kommunen ein prinzipiel­les Recht auf Notwehr absprechen sollen, wenn die Luft in einer bestimmten Gegend wirklich sehr schlecht ist? In Österreich ist die Situation durch unser „Immissions­schutzgese­tz Luft“zwar anders, ein Überschwap­pen dieser Entwertung­sdynamik dürfte uns aber auch nicht erspart bleiben. (rs) rudolf.skarics@laggers.at

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