AUA fliegt Rekordgewinn ein
Bestes Ergebnis der Geschichte – Konkurrenz nimmt zu
Wien – Die AUA (Austrian Airlines) ist 2017 hoch geflogen – und hat sowohl bei den Passagierzahlen, die um 13 Prozent auf mehr als 12,9 Millionen zulegten, als auch bei den Bilanzergebnissen Rekorde verbucht. Der Betriebsgewinn lag erstmals in der Geschichte der 1957 gegründeten Fluggesellschaft in dreistelliger Millionenhöhe. Das Betriebsergebnis (Ebit) erreichte 101 Millionen Euro und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent. Zieht man Bewertungsgewinne ab, ist das Ergebnis auf 94 Millionen Euro gestiegen (plus 62 Prozent). Sieben Millionen Euro zum Beispiel spülte der Verkauf der alten Fokker-Flieger in die Kassen.
Befeuert wurde die Entwicklung der österreichischen Lufthansa-Tochter durch die deutlich höhere Nachfrage nach Europaflügen. Des einen Leid, des anderen Freud, könnte man sagen, denn: Das lag hauptsächlich am Niedergang der Air Berlin und am Ausfall ihrer österreichischen ExTochter Niki. Der AUA hat das voriges Jahr zu zweistelligen Passagierzuwächsen verholfen.
Nach vielen Jahren des Personalabbaus hat es auch wieder Neueinstellungen gegeben: Vor allem durch die Aufnahme neuer AUA-Piloten und Flugbegleiter kamen im abgelaufenen Geschäftsjahr 464 Mitarbeiter dazu. Ende 2017 hatte die AUA 6914 Beschäftigte. Regen Zulauf verzeichnet die AUA derzeit von ehemaligen Crews der insolventen Air Berlin und Niki. AUA-Chef Kay Kratky geht davon aus, dass aktuell 100 bis 200 Mitarbeiter – hauptsächlich Flugbegleiter und Piloten – über diese Konkurrenzschiene zur AUA stießen. Rund hundert von ihnen hätten bereits Anstellungszusagen.
Es wird stürmischer
Für heuer sieht Kratky wegen der prognostizierten Spritverteuerungen und laufender Investitionen ein „herausforderndes Jahr“. Das bereinigte Ergebnis der Fluglinie werde leicht unter jenem von 2017 liegen, so der AUA-Chef bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag.
Vor allem wird der Wettbewerb am Standort Wien für Marktführer AUA wieder schärfer: Denn die Billigairlines positionieren sich am Hub Wien gerade neu. Vueling und Wizz wollen Flieger in Wien stationieren, auch Ryanair denkt laut Kratky darüber nach, und die Niki-Nachfolgegesellschaft Laudamotion stehe am Start. (APA)