PUTIN UND DIE SIEBEN ANDEREN
Pawel Grudinin, Kandidat der Kommunistischen Partei Russlands
Der 57-jährige Pawel Gru
dinin ist parteilos, wurde aber von KP-Chef Gennadi Sjuganow selbst für die Kandidatur nominiert. Als erfolgreicher Unternehmer sollte der studierte Landwirtschaftsingenieur den Kommunisten Stimmen außerhalb der Stammklientel holen. Kämpft um Platz zwei.
Maxim Suraikin, Chef der Partei Kommunisten Russlands
Maxim Suraikin ist ein typischer Spoiler-Kandidat: Der 39-jährige Moskauer ist promovierter Historiker und versucht mit seinem Wahlprogramm „Zehn Stalin’sche Schläge gegen den Kapitalismus“Stimmen von der größeren Kommunistischen Partei abzuzwacken. In Umfragen liegt er unter einem Prozent.
Grigori Jawlinski, Kandidat der sozialliberalen Partei Jabloko
Der Altliberale Grigori Jaw
linski nimmt bereits zum dritten Mal an der Präsidentenwahl teil. Der promovierte Wirtschaftswissenschafter erarbeitete in der Perestroika ein politisches und wirtschaftliches Reformprogramm, das aber nie realisiert wurde. Umfragen sehen ihn bei ein bis zwei Prozent.
Boris Titow, Präsidentenbeauftragter für Unternehmerrechte
Boris Titow ist als Dollarmilliardär der reichste Kandidat. Hat die Geschäfte an die Familie übertragen, seitdem er als Präsidentenbeauftragter für Unternehmerrechte arbeitet. Sieht sich als Reformer und fordert ein Konjunkturprogramm für die Wirtschaft. Läuft unter „ferner liefen“.
Wladimir Putin, Russlands Präsident von 2000 bis 2008, erneut seit 2012
Amtsinhaber Wladimir Pu
tin ist der absolute Favorit. Für ihn arbeitet nicht nur die Kremlpartei Einiges Russland, sondern auch die gesamte Präsidialadministration. Der ehemalige KGB-Agent ist seit dem Jahr 2000 an der Macht. Im Herbst wird er 66 Jahre alt. Bis 2024 will er weitermachen. Wird er auch.
Xenia Sobtschak, Kandidatin der Partei Bürgerinitiative
Xenia Sobtschak ist mit 36 die jüngste Bewerberin für das Präsidentenamt. Die Tochter von Putins politischem Ziehvater Anatoli Sobtschak galt lange Zeit als völlig unpolitisches ItGirl. Den Wechsel 2012 zur Opposition nehmen ihr viele Liberale bis heute nicht ganz ab. Zwischen ein und zwei Prozent.
Sergej Baburin, Chef des Allrussischen Vielvölkerbunds
Sergej Baburin (59) gilt als Rechtsausleger in der russischen Politik. Der in Kasachstan geborene Jurist führt mehrere nationalkonservative Vereinigungen an. Einer der Gegner Boris Jelzins, als dieser 1993 das Regierungsgebäude mit Panzern beschießen ließ, später Abgeordneter. Chancenlos.
Wladimir Schirinowski, Chef der Liberaldemokratischen Partei Russlands
Populistenführer Wladimir
Schirinowski nimmt bereits zum sechsten Mal an der Präsidentenwahl teil. Gilt in Russland als Politclown, weder liberal noch demokratisch. Trotz mitunter scharfer Kritik am Kreml stimmt er in wichtigen Projekten stets mit der Obrigkeit. Kämpft mit Grudinin um Platz zwei.