Der Standard

Alles anders

Im Viertelfin­ale der Eishockeyl­iga herrscht mit einem Schlag erheblich mehr Spannung als erwartet

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Innsbruck/Dornbirn – Vor einem Jahr herrschte Klarheit. Das Viertelfin­ale der Erste-Bank-Eishockey-Liga (Ebel) war flott besprochen, die Vienna Capitals und der KAC benötigten je vier, Salzburg und Bozen je fünf Spiele zum Aufstieg. Heuer ist alles ganz anders, selbst die großen Favoriten Wien und Salzburg werden richtig gefordert. Dabei hat es bei 3:0-Führungen da und dort schon richtig gut ausgesehen. Doch dann schlugen Innsbruck (gegen die Caps) und Dornbirn (gegen Salzburg) mit je zwei Siegen zurück, und plötzlich ist es eng geworden. Gar mit 2:3Siegen im Hintertref­fen und heute schon vom Ausscheide­n bedroht ist der KAC gegen Bozen.

„Es kommt bei uns jetzt sicher keine Panik auf“, betonte CapsCoach Serge Aubin vor der Reise nach Tirol. Dass der Meister nicht wie im Vorjahr ohne Niederlage durch das Playoff marschiert, überrascht den Kanadier keineswegs. „Wir waren auf 21 Spiele eingestell­t, und daran hat sich nichts geändert. Mein Team lebt gedanklich immer in der Gegenwart und denkt von Spiel zu Spiel. Wir werden an ein paar Schrauben drehen und und vom ersten Bully an bereit sein.“

Das Selbstvert­rauen der Innsbrucke­r Haie ist allerdings nicht kleiner geworden. „Wir sind schon das ganze Jahr hinweg ein Team, eine echte Einheit. Wir geben nicht auf“, sagte Torjäger Andrew Yogan.

Caps-Torjäger Rafael Rotter erwartet „ein sehr hartes Spiel. Aber das sind wir gewohnt. Wir wollen in Innsbruck alles klarmachen.“ Coach Aubin ergänzt: „Wir müssen wieder mit dem Puck ins Spielen kommen. Wir bekommen die Räume, um unsere Kombinatio­nen aufzuziehe­n, nutzen sie aber nicht. Mein Team muss entspannt aufs Eis gehen und das zeigen, was es schon so oft erfolgreic­h unter Beweis gestellt hat.“

Auch Salzburg steht vor einem schweren Gang, Trainer Greg Poss will in Dornbirn eine Steigerung seiner Mannschaft sehen. „Wir haben zu ängstlich gespielt. Wir hatten Angst, Fehler zu machen, und diese sind dann prompt eingetrete­n in den entscheide­nden Momenten. Das wollen wir abstellen, mit Selbstvert­rauen spielen und das Spiel als Herausford­erung sehen, unter Druck Hochleistu­ng zu bringen“, betonte Poss und forderte eine bessere Chancenaus- wertung. „Wie wir im Moment spielen, ist gut. Wir müssen nur noch im Abschluss besser werden und defensiv ein paar kleine Fehler weniger machen.“

Schon quasi mit dem Rücken zur Wand steht Vizemeiste­r KAC. Die Klagenfurt­er haben gegen Bozen zweimal in der Verlängeru­ng verloren und liegen 2:3 zurück. KAC-Coach Steve Walker bleibt gelassen, sagt: „Bolzano stellte uns damit vor eine große Aufgabe für die weitere Serie.“

Zagreb und Linz trafen nach je zwei Siegen und Niederlage­n am Montagaben­d (nach Blattschlu­ss) in der kroatische­n Hauptstadt aufeinande­r, ebendort steigt am Dienstag auch das sechste Duell. Es kann, muss aber nicht das letzte sein. 2018 ist schließlic­h nicht 2017. (red, APA)

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Christophe­r D’Alvise (links) und die übrigen Dornbirner setzen Brant Harris (rechts) und den übrigen Salzburger­n ordentlich zu.

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