Ratlos am Morgen
Was schafft Glück? Für die Regierung das Nulldefizit? Für Putin sein Wahlsieg? Sex? Enthaltsamkeit? Eine funktionierende Fernsteuerung? Wer weiß! Es zeigt Obiges das Lästige an Menschenhirn: Es ist fähig, große Frage zu stellen. Außerstande ist es, objektive Antworten zu geben. Hinter Hypothesen aus Religion und Philosophie lauert seit Jahrtausenden subjektive Ratlosigkeit.
Etwa jene Ernest Hemingways: „Glück, das ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis“, klingt an sich gut. Schon an den Moderatoren von Guten Morgen Österreich (ORF) muss sein Tiefsinn jedoch abprallen. Denen ist um 6.30 Uhr eher ein Kaffee glücksverheißend, zumal am Montag auf sie diese gewichtigen Fragen warten.
Es ist etwa 17 Stunden vor dem „Internationalen Tag des Glücks“, der von der Uno-Generalversammlung ausgerufen wurde. Die Konfrontation mit dem Glücksthema ist also unausweichlich; dass bei einer Trainerin für positive Psychologie Rat eingeholt wird, dabei nur verständlich. Aber wird man das Glücksrätsel lösen?
Die Dame kennt immerhin Glücksübungen: Zeit schenken, sich Zeit nehmen. Wer tut mir gut, wer schlecht? Dies sei wichtig, wobei der Moderator einwirft, Materielles gehöre auch dazu. Ihn beglücke etwa eine „warme Stube“. Für längerfristige Glückseligkeit seien „Sinn“und „Wertefragen“entscheidend, so die Trainerin. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, ergänzt der Moderator. Tja.
Bei diesem Thema landest du halt schnell auf dem Friedhof der Gemeinplätze. Vieles muss also vage bleiben an diesem Montag, sicher bleibt nur, was Clombo, also Peter Falk, einst sagte: „Geld allein macht nicht unglücklich.“Vielleicht. pderStandard. at/TV-Tagebuch