Flucht im Kindermuseum
Aktuelle Ausstellung verlängert – Im Mai kommt Stargast
Wien – Menschenrechte und Zusammenleben werden das Angebot des Wiener Kindermuseums Zoom in den nächsten Monaten dominieren: Das Museum reagiert damit auf die aktuelle demografische Entwicklung, die sich auch in der Besucherstruktur niederschlägt, erklärt Direktorin Elisabeth Menasse-Wiesbauer im Rahmen eines Pressegesprächs. Die Ausstellung „Du und ich, dort und da“, im Rahmen derer Fluchtgeschichten von Kindern vorgestellt werden, wird aufgrund des großen Andrangs bis September 2018 verlängert. 124.000 Besucher konnte das Kindermuseum vergangenes Jahr verzeichnen. Die jungen Besucher lernen beispielsweise die Geschichte der fiktiven Lina kennen, die aus dem kurdischen Norden Syriens nach Österreich flüchtete und jetzt beim Tanzen ihre Erinnerungen vergessen kann. In einem Tanzkaraoke folgen die Kinder den Tanzschritten von Lina und probieren die Schritte selbst aus. Bei einer anderen Station wird den Kindern Azmi vorgestellt, der jetzt in Wien eine Kochlehre absolviert und ein syrisches Restaurant eröffnen möchte. Die Kinder backen Kekse mit heimischen und orientalischen Gewürzen und essen sie später.
Das zukünftige Aleppo bauen
„Wir thematisieren nicht nur die Tragik der Flucht“, sagt Menasse-Wiesbauer. „Das Angebot ist positiv und vorwärtsgewandt.“In der Ausstellung sind Asylsuchende als freiwillige Helfer involviert, auch viele Museumsmitarbeiter sprechen unterschiedliche Sprachen. So sollen Role Models geschaffen werden.
Mit einem besonderen Gast kann das Museum im Mai aufwarten: Im Rahmen von Workshops können Kinder mit dem 16-jährigen Mohammed Kteish an seinem Modell eines wiederaufgebauten Aleppo arbeiten. Der damals 13Jährige machte mit dem Modell seiner Heimatstadt, das er während der Belagerung sowie nach seiner Flucht entwarf, internationale Schlagzeilen. Kteish wird dafür extra aus der Türkei anreisen und mit Wiener Kindern am Aleppo der Zukunft bauen. (van)