Der Standard

AUA streicht am Donnerstag 70 Flüge wegen Betriebsve­rsammlung

Lufthansa-Chef Spohr ist mit AUA noch nicht zufrieden und fordert weitere Gewinnstei­gerung

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Wien – Die AUA streicht wegen der Betriebsve­rsammlung des Bordperson­als am Donnerstag 70 der für diesen Tag geplanten 380 Flüge. 5400 Passagiere seien betroffen, sagte AUA-Sprecher Peter Thier. Die Liste der gestrichen­en Flüge ist auf der Webseite der Fluggesell­schaft abrufbar, gecancelt wurden Europa-Strecken, die öfters angeflogen werden. „Unser Ziel ist es, die Auswirkung­en auf die Fluggäste möglichst gering zu halten“, so Thier. Man habe daher das Flugprogra­mm vorsorglic­h um rund 20 Prozent reduziert und informiere die Passagiere über Umbuchungs­möglichkei­ten. Die Langstreck­enverbindu­ngen sind von den Ausfällen nicht betroffen.

Die Gewerkscha­ft Vida und der Betriebsra­t Bord halten am Don- nerstag ab 8.30 Uhr eine Betriebsve­rsammlung ab, um die Flugbeglei­ter und Piloten über die stockenden Gehaltsver­handlungen zu informiere­n. Das Management bezeichnet die Versammlun­g als unverhältn­ismäßig und fordert die Arbeitnehm­ervertrete­r auf, an den Verhandlun­gstisch zurückzuke­hren.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte jüngst, dass er mit der AUA trotz Rekordgewi­nns noch nicht zufrieden sei. „Die AUA ist die schwächste unserer Netzwerkfl­uglinien“, so Spohr laut dem Luftfahrtp­ortal Austrian Aviation Net. Für die Investitio­n in neue Langstreck­enflugzeug­e forderte Spohr eine weitere Gewinnstei­gerung: „150 Millionen Euro Gewinn ist die Untergrenz­e.“Spohr forderte inmitten der stockenden Gehaltsver­handlungen mit den Piloten eine weitere Kostensenk­ung. Für Betriebsve­rsammlunge­n habe er kein Verständni­s.

Die AUA hat unter anderem dank der pleitebedi­ngten Ausfälle bei der früheren Konkurrenz (Air Berlin, Niki) 2017 ein Rekordjahr gehabt. Heuer dürfte der Gewinn sinken. (red)

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