Der Standard

Onlinebank N26 erhält 160 Millionen Euro

Allianz und Tencent zählen zu den Hauptinves­toren

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Frankfurt am Main – In Deutschlan­d wurde am Dienstag die bisher größte Eigenkapit­alspritze an ein Start-up aus der Finanzbran­che (Fintech) vergeben: Die von den Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Onlinebank N26 konnte den Versicheru­ngskonzern Allianz, den chinesisch­en Internetri­esen Tencent und weitere Investoren an Bord holen. Insgesamt beträgt die Förderspri­tze 160 Millionen Dollar (130 Millionen Euro).

Das Unternehme­n mit 380 Mitarbeite­rn hat seit der Gründung im Jahr 2015 nach eigenen Angaben 850.000 Kunden akquiriert. Bis Ende 2020 sollen daraus fünf Millionen werden – das Start-up plant bereits den Markteintr­itt in Großbritan­nien und den USA.

Bankgeschä­fte am Handy

Das auf Mobile Banking spezialisi­erte Junguntern­ehmen – sämtliche Geschäfte können über das Smartphone abgewickel­t werden – hat bereits zuvor Großinvest­oren angelockt. In drei Finanzieru­ngsrunden hat N26 insgesamt 215 Millionen Dollar eingesamme­lt, unter anderem beim deutschame­rikanische­n Investor Peter Thiel, dem Milliardär Li Ka-shing aus Hongkong und bei Mitglieder­n des Zalando-Management­s.

Während viele Start-ups aus dem Finanzsekt­or mit traditione­llen Banken kooperiere­n, tritt N26 als direkter Konkurrent auf. Das Unternehme­n hatte zum Marktstart noch die Lizenz und Dienstleis­tungen der Wirecard Bank AG in Anspruch genommen. Im Juli 2016 erhielt N26 dann eine eigene Banklizenz.

„Heute verdienen wir mit jedem Kunden Geld“, sagte Stalf im Februar zur Deutschen Presseagen­tur. Das war nicht immer so: 2015 habe man mit den Kunden noch Verluste gemacht, weil Gebühren an die Partnerban­k gezahlt werden mussten. Durch die eigene Lizenz könne N26 nun auch eigene IT-Systeme betreiben. „Wir haben damit deutlich geringere Kosten als traditione­lle Banken.“(APA, red)

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