Fusionskosten drückten Gewinn von RHI-Magnesita
Dividende mit Magnesita unverändert bei 75 Cent
Wien – Mit der 2017 besiegelten Übernahme ihres einst schärfsten Konkurrenten, Magnesita aus Brasilien, ist RHI in der Herstellerpyramide feuerfester Materialien eindeutig an die Spitze gerückt. Neben praktischen Schwierigkeiten, zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen zu vereinen, haben auch direkt der Fusion zuzuschreibende Kosten den ersten Geschäftsabschluss von RHI-Magnesita belastet.
Der operative Gewinn (Ebitda) fiel mit 56,7 Millionen Euro um knapp 70 Millionen niedriger aus als im Jahr davor – bei einem von 1,65 Milliarden auf 1,95 Milliarden Euro erweiterten Konzernumsatz. Das geht aus dem am Mittwoch präsentierten Geschäftsbericht für das Jahr 2017 hervor. Die Zahlen beinhalten die Ergebnisse der RHI für zehn Monate und für zwei Monate die Ergebnisse der Magnesita Refratários.
Unter der Annahme, der kombinierte Konzern würde seit 1. Jänner 2016 bestehen, liegt der Umsatz um elf Prozent höher bei 2,68 Milliarden Euro; das operative Ergebnis (Ebita) hätte sich demnach um 39 Prozent auf bereinigt 304,1 Millionen verbessert.
Steigerung der Rentabilität
„Mit dem bisherigen Integrationsprozess sind wir sehr zufrieden – heuer erwarten wir bereits Synergien in Höhe von 40 Millionen Euro und bis Ende 2019 weitere 70 Millionen“, sagte Konzernchef Stefan Borgas. Damit sei man dem ursprünglichen Zeitplan voraus. 2017 habe es naturgemäß „noch keine Vorteile aus der Fusion“gegeben.
Die Rentabilität soll durch eine Verringerung der Fixkosten und Sparmaßnahmen erhöht werden. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat RHI-Magnesita noch mit einem Nettoverlust von 12,9 Millionen Euro abgeschlossen. Die Einmalkosten im Zuge des Zusammenschlusses bezifferte Borgas mit 245,3 Millionen Euro. Der Hauptversammlung wird eine Dividende von unverändert 75 Cent je Aktie vorgeschlagen.
RHI-Magnesita notiert seit Oktober 2017 an der Londoner Stock Exchange. Die Aktie wurde mit Abschlägen gehandelt. (APA, stro)