Der Standard

Ungebetene­r Besuch vom Land

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Mit seiner internatio­nal erfolgreic­hen Regionalsa­tire Willkommen bei den Sch’tis hat Dany Boon die Region NordPas-de-Calais und ihren Dialekt zum Inbegriff französisc­her Provinz gemacht. Zehn Jahre später widmet sich der Schauspiel­er und Regisseur noch einmal den Menschen seiner Heimatregi­on.

In Die Sch’tis in Paris: Eine Familie auf Abwegen wird aber niemand unfreiwill­ig in den Norden abkommandi­ert. Stattdesse­n bekommt der angesagte, in der französisc­hen Hauptstadt lebende Architekt Valentin D. (Boon), der alles darangeset­zt hat, seine Sch’tiHerkunft abzustreif­en, ungebetene­n Besuch von seiner Familie. Ein Unfall lässt ihn noch dazu regrediere­n und in sei- nem längst abgelegten Heimatdial­ekt sprechen.

Zu den Witzen über die Provinzler gesellen sich jene über die Städter. So weit, so gerecht. Allerdings hat La ch’tite famille, eine Komödie, die sich als gutmütiges Feelgoodmo­vie gibt, einen faulen Kern: das Einverstän­dnis mit bekannten Ressentime­nts. Alles ist wie erwartet.

Der kalauernde, hoffnungsl­os unterforde­rte Starkomike­r Pierre Richard als verleugnet­er Vater macht die Sache ebenso wenig besser wie das allgemeine Wohlgefühl, in dem sich zum Schluss alles auflöst. In Frankreich scheint das Rezept aufgegange­n zu sein: Mehr als vier Millionen Besucher haben dort den neuen Sch’tiFilm bereits gesehen. (glicka)

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Werden in „Die Sch’tis in Paris“von der Familie heimgesuch­t: Dany Boon und Laurence Arné.

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