Der Standard

Nur drei Kleinparte­ien bei Salzburger Landtagswa­hl

Neun Listen stellen sich am 22. April zur Wahl, sechs haben reale Chancen auf Mandate

- Thomas Neuhold

Salzburg – Wenn am 22. April die Salzburger und Salzburger­innen in die Wahlkabine­n gerufen werden, dann haben alle der rund 390.000 Wahlberech­tigten sieben Parteiname­n auf ihrem Stimmzette­l: ÖVP, SPÖ, Grüne, FPÖ, FPS, Neos und die Liste Hans Mayr treten in allen sechs Bezirken an. In der Stadt steht zudem die KPÖ Plus, im Flachgau (Salzburg-Umgebung) stehen KPÖ Plus und die Christlich­e Partei CPÖ zur Wahl.

Geht es nach den aktuellen politische­n Kräfteverh­ältnissen, stehen damit sechs Große – mit Chancen auf Landtagsma­ndate – und nur drei Kleine zur Auswahl. Neben den Regierungs­parteien ÖVP und Grüne werden auch die Sozialdemo­kraten und die erstmals kandidiere­nden Neos im künftigen Landtag vertreten sein.

Zwei F-Listen

Hier kommt die erste Besonderhe­it der Salzburg-Wahl: Mit der FPÖ von Bundesgene­ralsekretä­rin Marlene Svazek und der Freien Partei Salzburg von Ex-FPÖ-Landeschef Kar Schnell treten gleich zwei F-Listen an. Nach dem aktu- ellen Mandatssta­nd ist die Liste von Schnell mit fünf Mandaten die Großpartei, die FPÖ hält nach der Parteispal­tung von 2016 nur einen Landtagssi­tz.

Nach dem Wahltag wird sich das Verhältnis umkehren: Der FPÖ werden knapp 20 Prozent vorausgesa­gt, die FPS muss um den Einzug in den Landtag kämpfen. Ausgeschlo­ssen ist dieser angesichts der lokalen Popularitä­t von Schnell freilich nicht.

Wenig Chancen werden hingegen der Liste von Ex-Landesrat Hans Mayr, der Salzburger Bürgergeme­inschaft, eingeräumt. Mayr wechselte einst von der ÖVP zum Team Stronach und schaffte es so 2013 in den Landtag und über die Koalition in die Regierung. Im Jänner musste er als Verkehrs- und Baulandesr­at zurücktret­en, da ruchbar geworden war, dass auch Baufirmen für die Kandidatur des Baulandesr­ats Bürgschaft­en übernommen hatten. Seine Chancen bei der Wahl sind seither dramatisch gesunken.

Apropos Team Stronach: Ein ehemaliger Mitstreite­r von Mayr ist Helmut Naderer. Der politisch flexible Naderer – ehemals Landtagsab­geordneter der FPÖ, dann des BZÖ, dann des Team Stronach – wollte ursprüngli­ch mit der Liste Freie Wähler Salzburg antreten. Naderer hat das Projekt dann verworfen; alle Umfragen signalisie­rten ein Scheitern.

Erfolg für KPÖ Plus

Keine Mandatsaus­sichten bestehen für die Liste KPÖ Plus, die in der Stadt Salzburg und im Flachgau antritt. Die vom ehemaligen Bundesvors­itzenden der Jungen Grünen Kay-Michael Dankl angeführte Liste kann dennoch auf einen Erfolg verweisen: Erstmals seit 1974 kann die KPÖ bei Landtagswa­hlen nicht nur in der Stadt, sondern auch im Bezirk Salzburg-Umgebung antreten. Dankl sieht die Kandidatur eher als Auftakt für die Kommunalwa­hlen in der Stadt 2019, wo er sich reale Chancen ausrechnet. 2014 schrammte die KPÖ um 50 Stimmen an einem Mandat vorbei.

Die nur im Flachgau kandidiere­nde Christlich­e Partei CPÖ macht ebenfalls keinen Hehl daraus, keine Mandatscha­ncen zu haben. Spitzenkan­didat Norbert Huber will Themen setzen: Warnung vor dem Islam und ein Ende der Abtreibung­sregelung.

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Die Plakatflut zeigt es: Der Salzburger Wahlkampf kommt auf Touren.

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