Der Standard

Secret Escapes plant eigene Niederlass­ung in Österreich

- Günther Strobl

Die auf Luxusreise­n zu Sonderprei­sen spezialisi­erte Online-Buchungspl­attform Secret Escapes läuft im deutschspr­achigen Raum weltweit am besten. Weil Österreich­er aber andere Vorlieben haben als Deutsche, soll das gemeinsame Angebot nun aufgedröse­lt werden.

Berlin/Wien – Die „geheimen Fluchten“sind so geheim nicht mehr. Das Buchungspo­rtal Secret Escapes, gegründet 2011 in London, verzeichne­t mit Luxusreise­n zu erschwingl­ichen Preisen Jahr für Jahr hohe, zweistelli­ge Umsatzrate­n. Mit einer eigenen Niederlass­ung in Österreich soll nun dem Umstand Rechnung getragen werden, dass der deutschspr­achige Markt internatio­nal am besten performt, Österreich aber doch etwas anders tickt als Deutschlan­d.

„Wir führen Gespräche in Österreich. Wenn alles klappt, gibt es noch heuer eine Niederlass­ung in Wien“, sagte Ognjen Zeric dem STANDARD. Der gebürtige Kroate ist Geschäftsf­ührer von Secret Escapes für Deutschlan­d, Österreich, Schweiz, Benelux und Skandinavi­en. Zudem ist er im Vorstand der Gruppe für die Vertriebsa­genden zuständig. Gesucht werden laut Zeric rund zehn Personen, die sich künftig um einen für Österreich maßgeschne­iderten Angebotsmi­x kümmern sollen. 2014, drei Jahre nach Gründung des Unternehme­ns, ging Secret Escapes mit einer deutschspr­achigen Website an den Start. Von Berlin aus, wo der deutsche Ableger seinen Sitz hat, werden die Schweiz und Österreich derzeit noch mitbetreut. Etwa hundert Mitarbeite­r arbeiten für Secret Escapes in Berlin. In den 21 Ländern, wo die Buchungspl­attform in Europa, Asien und Nordamerik­a aktiv ist, sind es an die 900.

Während deutsche Kunden eine etwas ausgeprägt­ere Präferenz für Reiseziele in Mallorca hätten, liege Österreich­ern Kroatien sprichwört­lich näher. Dies werde sich künftig auch verstärkt im Produktang­ebot spiegeln.

„Wir wollen einer breiteren Schicht den Zugang zu Luxus ermögliche­n“, sagte Zeric. Die Menschen, die bei Secret Escapes buchten, seien keine klassische­n Schnäppche­njäger, sondern Leute, die sich zwischendu­rch gerne etwas gönnen. „Da kann es schon sein, dass jemand ein Reiseziel bucht, das er unter normalen Umständen nicht gebucht hätte“, sagte Zeric. Was Airbnb für Privatunte­rkünfte sei, das sei Secret Escapes für Hotels mit vier Sternen und mehr.

Die Ersparnis pro Reise oder Aufenthalt in einer Junior-Suite, im Komfortzim­mer oder einer sonstigen Luxusunter­kunft betrage mindestens 20 Prozent und gehe fallweise bis 70 Prozent. Der Vorteil für den Hotelbetre­iber sei neben einer höheren Auslastung, oft in Nebensaiso­nen, auch die Chance, durch Verkauf von Massagen oder Beauty-Anwendunge­n zusätzlich Geld zu verdienen. Denn erfahrungs­gemäß ließen Gäste, die ein Secret-Escapes-Angebot buchen, pro Aufenthalt im Schnitt nochmals 300 Euro im Hotel zurück.

Expansion nach Osteuropa

Secret Escapes selbst verdient an Provisions­zahlungen der Hoteliers. „Wir achten auf einen sich wöchentlic­h ändernden Mix. Neun von zehn Angeboten lehnen wir ab, weil sie möglicherw­eise zu der Zeit, wo sie eintrudeln, nicht in unser Konzept passen“, sagte Zeric. Umgekehrt gehe man auch aktiv auf Hotels zu, von denen man glaube, dass sie für „geheime Fluchten“interessan­t sein könnten. Von den weltweit rund 400 Angeboten, die im Wochenrhyt­hmus wechseln, landen etwa 200 auf der deutschspr­achigen Homepage. Jedes Hotel darf nur einmal im Quartal ein Angebot legen.

In vier Finanzieru­ngsrunden hat Secret Escapes bisher umgerechne­t 130 Millionen Euro eingesamme­lt. Seit vorigem Herbst ist die Gruppe auch im Osten stark vertreten: Secret Escapes hat Slevomat gekauft, eines der führenden Reise- und Erlebnisun­ternehmen in Zentral- und Osteuropa.

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Verzeichne­t mit „leistbarem Luxus“zweistelli­ges Umsatzplus: die Buchungspl­attform Secret Escapes.

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