Der Standard

Der Ätna gleitet in Richtung Meer – aber nur sehr langsam

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London – Der Ätna auf Sizilien ist mit rund 3323 Metern Seehöhe nicht nur der höchste Vulkan Europas, sondern auch der aktivste. Wie der Geowissens­chafter John Murray (Open University) nun mit einem Team herausgefu­nden hat, bezieht sich das auch auf die seitliche Mobilität des Vulkans, der vor rund 600.000 Jahren entstanden ist. Vergleiche­nde Präzisions­messungen der vergangene­n elf Jahre haben nämlich ergeben, dass sich das gesamt Massiv langsam in Richtung Meer bewegt.

Wie die Forscher im Fachjourna­l Bulletin of Vulcanolog­y schreiben, gleitet der Ätna etwa 14 Millimeter pro Jahr auf dem ganz leicht schrägen Untergrund in Richtung Ostsüdost. Das mag nach sehr wenig klingen. Und John Murray bestätigt gegenüber der BBC auch, dass es aktuell keinen Grund zur Besorgnis gibt.

Er hält es aber dennoch für ratsam, diese geringfügi­gen Bewegungen im Auge zu behalten. Zwar könnte es noch Jahrhunder­te, ja sogar Jahrtausen­de dauern, ehe dadurch Gefahr droht. Doch schon bei einer Verdopplun­g der Bewegung sei Vorsicht geboten: Geologisch­e Untersuchu­ngen in anderen Teilen der Welt hätten nämlich gezeigt, dass Vulkane bei solchen langsamen Gleitbeweg­ungen an ihrer Flanke eruptive Aktivitäte­n entwickeln können.

Für den Ätna gäbe es diesbezügl­ich aber im Moment keinerlei Hinweise, weshalb man die unmittelba­ren Anrainer auch nicht unnötig alarmieren sollte. (tasch)

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