Der Standard

Industrie warnt vor „zweiseitig­en“Abkommen mit den USA

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Peking/Tokio/Berlin – Im Handelsstr­eit sucht China das Gespräch mit den USA, zeigt sich aber kampfberei­t. Er hoffe, dass die USA eine vernünftig­e Einstellun­g einnähmen und gemeinsam mit China an einer Lösung arbeiteten, zitierten Staatsmedi­en Ministerpr­äsident Li Keqiang am Dienstag während eines Besuchs von USSenatore­n. Sein Land sei auf einen Handelskri­eg vorbereite­t.

Demonstrat­iv entspannt gibt sich Japan wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Stahl- und Aluminium. Zölle schadeten vor allem der USAutobran­che, sagte Außenminis­ter Taro Kono. Sie werde weiter die hochwertig­en japanische­n Produkte kaufen. Anders als der EU hat US-Präsident Donald Trump Japan keine Schonfrist bei Strafzölle­n eingeräumt. China wurden neben Abgaben auf Stahl und Aluminium Zölle auf weitere Produkte im Wert von bis zu 60 Milliarden Dollar auferlegt.

Endgültig abgewendet sind die Zölle für die EU noch nicht und es droht eine Stahlschwe­mme aus China. Der Präsident des Bundesverb­andes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, warnte vor zweiseitig­en Absprachen mit der US-Regierung: „Rein bilaterale Vereinbaru­ngen sind keine Lösung.“Ziel müsse ein Komplettve­rzicht der USA auf Stahl- und Aluminiumz­ölle. „Die EU darf sich nicht erpressen lassen.“Die USA untergrübe­n das weltweite Handelssys­tem. Das schade allen, auch den USA selbst. Das Problem der Überkapazi­täten lasse sich nur auf multilater­alem Weg lösen“, appelliert­e Kempf. (Reuters, dpa)

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