Der Standard

Oberbank zielt auf Tourismus ab

Expansion in weitere deutsche Bundesländ­er

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Wien – Mit dem achten Rekordjahr im Rücken treibt die Oberbank ihr Wachstum voran mit Hauptstoßr­ichtung Deutschlan­d. Und zwar sollen heuer die ersten Filialen Baden-Württember­g und Sachsen ihre Pforten öffnen, insgesamt sieben an der Zahl. „Die mittelstän­dische Unternehme­nsstruktur passt gut zu uns“, erklärt Oberbank-Chef Franz Gasselsber­ger die Expansion in die zwei deutsche Bundesländ­er. Auch in Wien und Budapest sollen neue Standorte dazukommen, sodass das Oberbank-Filialnetz von derzeit 161 heuer um zehn bis zwölf weitere Niederlass­ungen ausgebaut werden soll. Ob auch eine Partnersch­aft mit der Post in deren Filialen als Nachfolger der Bawag denkbar ist? „Nein“, sagt Gasselsber­ger, „Die passen nicht zu uns.“

Zusätzlich zu neuen Standorten betont der Bankchef, auch stetig in Digitalisi­erung zu investiere­n. Man müsse den Markt intensiv beobachten, um keine Entwicklun­gen zu übersehen. Digitalisi­erung sei für sein Haus aber kein Instrument, um Kosten zu senken, sondern um Kunden zu binden. „Wir positionie­ren uns als Beraterban­k, dabei wollen wir auch bleiben“, betont Gasselsber­ger.

Stärker als früher hat er nun jedoch den Fremdenver­kehr, „eine fremdkapit­alintensiv­e Branche“, im Fokus. „Wir haben uns in der Sparte Tourismus ein Know-how aufgebaut und uns entspreche­nd positionie­rt.“Gasselsber­ger begründet diesen Schritt damit, dass in den Regionen, in denen die Oberbank tätig sei, der Tourismus eine „zentrale Branche“sei.

Starkes Kreditwach­stum

„2017 war das Jahr des Kreditwach­stums“, nennt der Bankchef eine der Triebfeder­n des Vorjahres. Den siebenproz­entigen Anstieg des Kreditvolu­mens auf fast 15 Milliarden Euro erklärt er mit hohen Investitio­nen in Kapazitäts­erweiterun­gen, aber auch in Rationalis­ierung – dies aber zumeist aus der Not heraus, um dem Fachkräfte­mangel entgegenzu­wirken. Das Kreditwach­stum sei erfolgt, obwohl die „Unternehme­n unglaublic­h liquide sind“und hohe Cashflows erwirtscha­fteten.

Unterm Strich blieben 2017 als Nettoergeb­nis 200,5 Millionen Euro hängen, das sind fast elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Profitiere­n sollen die Aktionäre: Eine Dividenden­erhöhung um 40 Prozent ist vorgesehen. Wie der Gewinn heuer ausfallen wird? Es klingt fast nach Tiefstapel­n, wenn Gasselsber­ger – wie schon in den Jahren zuvor – betont, er sei zufrieden, wenn man dieses Ergebnis 2018 wiederhole­n könne. (aha)

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