Der Standard

Ärzte und Kassen gegen zentrale Krankenkas­se

„Salzburger Deklaratio­n“für die Selbstverw­altung

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Salzburg – Gegenwind für die von der Bundesregi­erung geplante Zusammenle­gung der neun Gebietskra­nkenkassen zu einer „Österreich­ischen Krankenkas­se“: Die Vertreter aller neun Gebietskra­nkenkassen sowie aller neun Ärztekamme­rn haben am Karfreitag in Salzburg die sogenannte „Salzburger Deklaratio­n“gegen die Zentralisi­erung des Gesundheit­swesens verabschie­det.

Die Organisati­on durch die Selbstverw­altung aus Dienstnehm­ern, Dienstgebe­rn und Ärzten, habe sich bewährt, heißt es in der Deklaratio­n sinngemäß: Die Zentralisi­erung mit der geplanten Eintreibun­g der Kassenbeit­räge durch die Finanz und dem Ende der Budgethohe­it der regionalen Kassen wird grundsätzl­ich abgelehnt. Das käme einer Verstaatli­chung des Gesundheit­swesens gleich, warnen Ärzte und Kassen. „Bürokratis­ch, bürgerfern und sauteuer“, nennt der Vorarlberg­er GKK-Obmann Manfred Brunner die Pläne.

Auch die regionale Vertragsho­heit zwischen Ärztekamme­r und Gebietskra­nkenkasse müsse bleiben. Eine optimale Gesundheit­sversorgun­g müsse sich an den Problemen der Region orientiere­n und könne nicht zentral gesteuert werden, sagt der Salzburger GKKChef Andreas Huss.

Zusätzlich politische­s Gewicht erhält die „Salzburger Deklaratio­n“durch die Unterstütz­ung einiger Länder. Der Vorarlberg­er Landeshaup­tmann Markus Wallner hat sich schon im Februar gegen eine Zentralisi­erung ausgesproc­hen; die Salzburger unterstütz­en die Inhalte der Deklaratio­n offen. Kritische Töne kommen auch aus Tirol und Oberösterr­eich. Grundtenor: Wir wollen selber entscheide­n, was mit unserem Geld passiert. (ars, jub, mro, neu)

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