Der Standard

Sieben Fakten über Masern

Was das hochanstec­kende Virus so gefährlich macht

- FRAGE & ANTWORT: Karin Pollack

Antwort: Berechtigt. Ein Flugzeug ist ein idealer Ort der Verbreitun­g. Masern werden per Tröpfcheni­nfektion rasend schnell weitergege­ben. Ungeimpfte, die in Kontakt kommen, erkranken fast immer.

Frage: Warum sind Masern schlimm?

Antwort: Masern sind eine schwere Erkrankung mit hohem Fieber. Es gibt keine Medikament­e. Die Viren können auch andere Organe befallen. Gefährdet sind die Ohren und das Risiko bleibender Hörschäden. Eine Gehirnentz­ündung, die bei einem von 1000 Patienten auftritt, kann tödlich verlaufen bzw. zu lebensläng­lichen schweren Behinderun­gen führen.

Frage: Kann es tödlich sein?

Antwort: Masern sind eine schwere Erkrankung. Jährlich sterben eine Million Menschen weltweit an Masern, vor allem Kinder. Gefürchtet ist die subakute sklerosier­ende Panenzepha­litis (SSPE), die oft auch erst Jahre später auftritt und tödlich verläuft.

Frage: Gegen Masern wird doch geimpft: Warum dämmt das die Epidemiege­fahr nicht ein?

Antwort: Damit die Impfung auch Ungeimpfte schützt, wäre eine Durchimpfu­ngsrate von 95 Prozent notwendig. In Österreich liegt die Durchimpfu­ngsrate gerade einmal bei 80 Prozent. Laut na- tionalem Meldesyste­m wurden 2017 in sieben Bundesländ­ern insgesamt 95 Masernfäll­e gezählt. Das ist mehr als im Jahr davor.

Frage: Wie lange ist man ansteckend?

Antwort: Ungeimpfte, die sich angesteckt haben, sind fünf Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome (Hautaussch­lag, Fieber etc.) und bis zu fünf Tage nach Abklingen dieser Symptome ansteckend. Deshalb besteht für die Erkrankung Meldepflic­ht.

Frage: Wo gibt es die größten Impflücken in der Bevölkerun­g?

Antwort: Die Europäisch­er Zentrale für Krankheits­kontrolle (ECDC) registrier­te 2017 insgesamt 1524 Erkrankung­en. Es gab 35 MasernTode­sopfer, davon 24 in Rumänien, vier in Italien, zwei in Griechenla­nd und je einer in Deutschlan­d, Frankreich, Spanien, Portugal und Bulgarien. Durch die Mobilität der Bevölkerun­g, etwa durch den Flugverkeh­r, ist es kein nationales Problem.

Frage: Wer erkrankte in Österreich?

Antwort: Die Ausbrüche der letzten Jahre haben gezeigt, dass vor allem Menschen zwischen 20 und 40 Jahren an Masern erkrankten. Teilweise waren sie nicht geimpft, teilweise schon, aber der Impfschutz war nicht mehr gegeben. Ein Antikörper­status ist deshalb empfehlens­wert. Impfen bzw. Nachimpfen ist auch im Sinne der Rücksichtn­ahme zu empfehlen.

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Frage: Masernalar­m nach dem Laudamotio­n-Flug am 20. März. Panikmache oder berechtigt?
Radaraufna­hme der Raumstatio­n Tiangong-1 kurz vor dem Eintritt in die Atmosphäre. Das wird Sternschnu­ppen regnen lassen. Frage: Masernalar­m nach dem Laudamotio­n-Flug am 20. März. Panikmache oder berechtigt?

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