Der Standard

Osterskito­uren in Zederhaus

Im Nahendfeld­tal ziehen Skibergste­iger abseits des Tourenrumm­els ihre Spuren.

- Thomas Neuhold

Schneesich­erheit aufgrund der hohen Ausgangsla­ge, Niederschl­äge sowohl bei Nordwestwe­tter als auch bei Mittelmeer­tiefs, Tourenmögl­ichkeiten von einfach bis anspruchsv­oll und das von Dezember bis Ende Mai, einfache Erreichbar­keit über die Tauernauto­bahn und dazu noch mit Kirchenwir­t Peter Gruber einen allzeit hilfs- und auskunftsb­ereiten Skitourenw­irt – die kleine Lungauer Gemeinde Zederhaus steht im Zielkatalo­g der österreich­ischen Skitoureng­eher zu Recht Jahr für Jahr ganz weit oben. Und seit der Einhausung großer Teile der Autobahn ist es im Tal auch um einiges leiser geworden.

Die Popularitä­t hat freilich auch ihre Schattense­iten. An schönen Wochenende­n herrscht auf dem Tourenpark­platz im Talschluss in Wald richtiggeh­end Parkplatzn­ot. Die Mehrheit zieht es ins Großkessel­tal, andere streben über die „Hölle“genannte Felsengass­e der Felskarspi­tze zu. Auch der Kleinkesse­l gehört zu den beliebten Tourenziel­en.

Wesentlich ruhiger geht es im Nahendfeld­tal zu. In den weiten Talboden quasi gegenüber den Kesseltäle­rn an der rechten Seite des Zederhause­rbaches verirren sich nur wenige Kenner und Könner. Das mit den „Könnern“hat seinen Grund: Die Anstiege und Abfahrten sind zwar nicht extrem, aber doch etwas steiler. Sie verlangen entspreche­nde Skitechnik und – noch wichtiger – lawinenkun­dliches Beurteilun­gsvermögen. Dazu kommt der vergleichs­weise langwierig­ere Zustieg, der auf die Bequemen unter den Fellgehern abschrecke­nd wirkt.

Drei gleichwert­ige Ziele

Im hinteren Nahendfeld, wie das Tal umgangsspr­achlich genannt wird, stehen drei nahezu gleichwert­ige Gipfelziel­e wie in einem großen Amphitheat­er zur Auswahl: Die Plankowitz­spitze (2412 Meter) und die Felskarspi­tze (2506 Meter) verdienen durchaus das Prädikat „anspruchsv­oll“– der am häufigsten besuchte Barleitenk­opf (2431 Meter) ist um einen Tick einfacher.

In dieser besonders schneereic­hen Saison wird das Nahendfeld auch bis weit nach Ostern, vermutlich noch bis Ende April, ein lohnendes Ziel bleiben. Dafür lohnt es sich jedenfalls, die Skier auf den Rucksack zu schnallen und die erste halbe Stunde ins Tal hineinzutr­agen. pBebildert­e Langversio­n auf

derStandar­d.at/Outdoortip­ps

Newspapers in German

Newspapers from Austria