BMW auf dem Prüfstand
Kraftfahrt-Bundesamt ruft Pkws wegen Abgas zurück
München/Berlin – Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat einen Rückruf von gut 11.000 BMW-Dieselautos angeordnet, damit unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung entfernt werden. Der Bescheid vom 13. März betreffe die Fahrzeugtypen BMW 750 3.0 Diesel Euro 6 und BMW M550 3.0 Diesel Euro 6, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in Berlin mit.
Zuvor hatte Der Spiegel über den Rückruf berichtet. Die von BMW vorgelegte technische Änderung an den Fahrzeugen werde derzeit vom KBA geprüft, sie solle zeitnah freigegeben werden, erklärte das Ministerium.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte die BMW-Zentrale vor knapp zwei Wochen durchsucht und Ermittlungen wegen Betrugsverdachts bei der Abgas-Reinigung eingeleitet. BMW hatte im Februar mitgeteilt, dass rund 11.000 Dieselautos mit einer falschen Abgas-Software ausgestattet worden seien. Das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt, aber irrtümlich auch auf zwei 5er und 7er-Modelle aufgespielt worden. Dort funktioniere die Abgasreinigung nicht korrekt. BMW, erst am Freitag in einer Analyse der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) wieder als profitabelster Autokonzern der Welt bestätigt, geht davon aus, dass es sich bei dem Vorfall um eine fehlerhafte Software-Zuordnung handelt, nicht um gezielte Manipulation.
Laut Spiegel war ein 7er BMW erstmals im Mai 2017 bei Messungen der Deutschen Umwelthilfe mit hohen Stickoxidemissionen aufgefallen. Als das KBA Anfang 2018 einen Wagen prüfen wollte, sei der Fall ins Rollen gekommen. Der Händler, bei dem der Wagen besorgt werden sollte, habe eine Meldung an BMW gemacht. Daraufhin hätten die BMW-Ingenieure das Fahrzeug zu einem vermeintlichen Service ins Werk zurückbeordern wollen. Das Verhalten sei den Beamten verdächtig vorgekommen, und sie hätten die BMW-Verantwortlichen zu einer Anhörung einbestellt, heißt es in dem Bericht. (dpa)