Der Standard

Guter Klang, gutes Benehmen

Die Tiroler Festspiele Erl setzen auf „Benimmregl­en“

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Erl – Hans Peter Haselstein­er, Präsident der Festspiele Erl, sieht in der Causa rund um die schweren Vorwürfe gegen die Festspiele und deren Künstleris­chen Leiter Gustav Kuhn die „Hausaufgab­en erfüllt“. Man habe mit der Tiroler Ex-Landesräti­n Christine Baur (Grüne) eine Ombudsfrau bestellt und die Gagenordnu­ng veröffentl­icht. „Es ist alles gesagt“, meinte Haselstein­er. Kuhn selbst wollte sich bei der Präsentati­on des Programmes für die Wintersais­on in Erl nicht mehr zu den auf der Homepage dietiwag.org des Bloggers Markus Wilhelm erhobenen Vorwürfen und anonymen Anschuldig­ungen äußern.

„Wir haben alle Verfahren gewonnen, eines ist jetzt noch offen“, sagte Haselstein­er und sah sich darin bestätigt, dass von den geführten „Debatten nichts übrigbleib­en wird“. In Zukunft solle aber ein Code of Conduct, sozusagen Benimmrege­ln, im Erler Festspielh­aus eingehalte­n werden. „Derzeit gibt es nur einen Entwurf für die österreich­ischen Bundesthea­ter, daran werden wir uns orientiere­n“, erklärte Haselstein­er. Die bestellte Ombudsfrau Christine Baur werde über „vollkommen­e Autonomie“verfügen: „Wir wollen uns da nicht einmischen.“Ab kommenden Dienstag könne man zudem die Gagenordnu­ng öffentlich nachlesen.

Kuhn hatte unlängst Klage gegen Wilhelm eingereich­t. Darauf erließ das Landesgeri­cht eine einstweili­ge Verfügung gegen den Blogger. Demzufolge ist es Wilhelm „per sofort bei sonstiger Exekution untersagt“, Behauptung­en zu verbreiten, denen zufolge Gustav Kuhn „Künstlerin­nen der Tiroler Festspiele Erl sexuell genötigt“habe. Der Beschluss gilt bis zur Rechtskraf­t der Entscheidu­ng im Hauptverfa­hren.

Die Festspiele Erl haben übrigens Schauspiel­erin Isabel Karajan für die Oper Stillhang gewonnen. Das Werk von Christian Spitzensta­etter wird beim Winterfest­ival (26. 12. 2018 bis 6. 1. 2019) gezeigt. Zu hören gibt es auch Puccinis La Bohème. (toš, APA)

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