Nachdenkliches mit Popappeal
Grooves für den Tanzboden: Das Dynamo-Festival in Dornbirn bietet vom fünften bis zum siebenten April eine Leistungsschau des jüngeren Indiepop.
Dornbirn – Die vierte Auflage des Dynamo-Festivals beginnt nächsten Donnerstag auf dem Dach des Rhomberg-Parkhauses mit einem Auftritt von Martin Kohlstedt. Der Pianist aus Thüringen ist ein Grenzgänger zwischen Klassik, Pop und Electro, dessen meditative Stücke eher ins AmbientGenre gehören. Kartenreservierung erforderlich.
Tags darauf, Freitag, den 6., geht es dann im Spielboden richtig los. Mit dabei etwa das Indiepoptrio Gospel Dating Service: Christoph Ertl (Piano, Keyboards, Gesang) sowie David Resch (Bass) und David Ruhmer (Schlagzeug) kommen eigentlich aus Oberösterreich und Salzburg, betreiben Gospel Dating Service aber von Wien aus.
Grundelement ihres Sounds ist ein Soul- und Funk-Groove, der Songs für alle Stimmungslagen trägt: Es gibt Melancholisches, genau so aber auch große Hymnen. Ein feines Gespür für Popappeal und eingängige Melodien verbindet das Trio mit Tanzbarkeit und sinnigen Texten.
Gitarrenwände
Farewell Dear Ghost war ursprünglich ein Einmannprojekt, hinter dem der Grazer Philipp Szalay steckt. Den Namen hat er sich von Tobias Kuhn ausgeborgt, dessen Ex-Combo Monta einst einen gleichnamigen Song eingespielt hatte. Für das Album We Colour The Night ließ sich Szalay von Arcade Fire inspirieren. Synthiepop trifft auf noisige Gitarrenwände. Letztes Jahr hat das Quartett sein zweites Album Neon Nature veröffentlicht.
Kleine Hölle
Die Oberbayerin Kathi Winklbauer kennt man unter dem Künstlernamen Ankathie Koi: Die klassisch trainierte Sängerin dockt musikalisch bevorzugt bei den 1980er-Jahren an, und im Lied Little Hell sinniert sie über eine frustrierte Frau, die ihrem Partner das Leben zur Hölle macht.
Das steirische BrüderDuo Yukno stellt sein Debütalbum Ich kenne kein Weekend vor – und ließ sich abseits der tanzbaren Grooves dafür von Joseph Beuys inspirieren.
Grooves für den Tanzboden sind auch Scheibsta & Die Buben nicht abgeneigt. Klaus Brennsteiner (Schlagzeug), David Binderberger (Gitarre), Lukas Pamminger (Bass), Philipp Bernsteiner (Keyboards) und Trompeter Joschi Öttl haben als Parametrix mit tanzbarem Jazz, Funk, Hip-Hop und Elektronik früher in so mancher Jagatee-Skihütte eingeheizt. Jetzt begleiten Die Buben seit einiger Zeit den Salzburger Rapper Scheibsta. 5.–7. 4., Dornbirn, Spielboden/ Rhomberg-Parkdeck, 19.00 pwww. spielboden.at