Neuer Rekord bei Wohnungskäufen
Knapp 50.000 Transaktionen von Eigentumswohnungen fanden im Jahr 2017 in Österreich statt, der Gesamtwert der gehandelten Wohnungen betrug knapp 10,6 Milliarden Euro. Die Quadratmeterpreise stiegen zuletzt im Schnitt um 6,5 Prozent. In den vergangenen fün
Wien – Im Jahr 2017 wechselten in Österreich genau 49.584 Eigentumswohnungen den Besitzer. Das berichtet das Maklernetzwerk Remax auf Basis aktueller Grundbuchdaten von Immo United. Der Gesamtwert der Wohnungen erreichte dabei 10,57 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus bei den Transaktionen von 1738 Wohneinheiten (3,6 Prozent) gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2016. Das Volumen legte sogar um 9,4 Prozent bzw. 907 Millionen Euro zu. Der Markt ist damit zwar wieder gewachsen, allerdings prozentuell geringer als im Jahr zuvor.
Die Steigerung bei der Anzahl der Wohnungsverkäufe geht laut Aussendung vor allem auf das Konto von Neubauten. Hier seien die Transaktionen um 8,5 Prozent gestiegen, während die Anzahl der verkauften gebrauchten Wohnungen nur um 1,4 zugelegt hat. Der Anteil an neu gebauten oder von Bauträgern sanierten Wohnungen an den Gesamtverkäufen lag 2017 bei 33,1 Prozent und damit um 1,5 Prozent über 2016.
Typischerweise (Medianwert) kostete 2017 in Österreich eine Wohnung 194.208 Euro und damit um 11.384 Euro oder 6,2 Prozent mehr als 2016. Nach Quadratmetern betrachtet betrug die Steigerung noch ein wenig mehr, nämlich 6,5 Prozent. Der Durchschnittspreis lag bei 3094 Euro je Quadratmeter.
„Beruhigung erkennbar“
Im Gegensatz zu 2016 berichten die Remax-Experten für 2017 nicht mehr für alle Bundesländer einen Anstieg bei der Anzahl und beim Wert der gehandelten Wohnungen. Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg liegen jeweils knapp unter den Werten des Rekordjahres 2016, aber über dem Jahr 2015. Auch die Zuwachsraten der sechs anderen Bundesländer flachten ab.
„Das heißt in Summe ist die Anzahl der verkauften Wohnungen weiter gestiegen. Die Preise haben in allen Bundesländern außer Ti- rol zugelegt, aber insgesamt ist eine deutliche Beruhigung erkennbar“, erläutert Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax Österreich. „Und in allen Bundesländern finden sich Bezirke, die weniger Wohnungsverkäufe zu verzeichnen hatten als im Jahr zuvor.“
Im bundesweiten Fünf-JahresVergleich haben die typischen Preise für Eigentumswohnungen um 32,2 Prozent angezogen. Die Grundbuchdaten der 2017er-Verbücherungen zeigen, dass ein Viertel aller gehandelten Wohnungen in Österreich mehr als 261.668 Euro und ein weiteres Viertel weniger als 117.230 Euro kostete. Im Bereich der Neubauten/Sanierungen lagen 50 Prozent der Wohnungspreise zwischen 169.622 und 310.000 Euro (jeweils ein Viertel darüber und ein Viertel darunter). Bei den gebrauchten Wohnungen kostete jede zweite zwischen 99.000 und 230.000 Euro. Die Wohnungsgrößen waren im Jahr 2017 leicht rückläufig und lagen im Schnitt bei 66,9 m² (–1,5 Prozent im Jahresvergleich).
In Wien wechselten 2017 genau 14.681 Eigentumswohnungen um insgesamt 3,67 Milliarden Euro die Besitzer. Das waren um 883 Wohneinheiten (plus 6,0 Prozent) und um 428 Millionen Euro (13,2 Prozent) mehr als 2016. Der Anteil der Neubauten lag mit 34,7 Prozent knapp über dem Bundesschnitt von 33,1 Prozent. Der Medianwert für eine Wiener Eigentumswohnung lag 2017 bei 224.861 Euro (plus 8,1 Prozent). Eine Wohnung in Wien war damit weiterhin billiger als in Vorarlberg und Salzburg, aber anders als im Vorjahr teurer als in Tirol.
Das starke Plus beim Wiener Wohnungspreis ist vor allem auf den 10,9-prozentigen Preisanstieg von gebrauchten Wohnungen zu- rückzuführen. Die Neubaupreise sind in der Bundeshauptstadt statistisch sogar leicht gesunken. Der Preisaufschlag für eine Neubaubzw. Erstbezugswohnung im Vergleich mit einer gebrauchten Wohnung betrug damit in Wien im Schnitt nur 28 Prozent. In fast allen anderen Bundesländern lag er 2017 bei 50 Prozent und mehr.
Häuserpreisindex
Nicht nur Remax, sondern auch die Statistik Austria gab kürzlich neue Zahlen bekannt. Und auch laut dem aktuellen Häuserpreisindex der Statistik haben sich Häuser und Wohnungen in Österreich 2017 nicht so rasant verteuert wie im Jahr davor. Der Index legte 2017 um 5,3 Prozent zu, 2016 hatte es noch einen Anstieg von 8,5 Prozent gegeben. Seit Beginn dieser Erhebungen erhöhte sich der Index seit 2010 im Jahresschnitt um 5,8 Prozent. Der Teilindex „Kauf von neuem Wohnraum“, der die Preisentwicklung neuer Wohnungen und Fertighäuser abbildet, stieg 2017 um 6,0 Prozent. Bestehender Wohnraum – Wohnungen und Häuser – verteuerte sich um 5,2 Prozent. (red)