Der Standard

Was ist eigentlich Wirtschaft?

Wunschlos glücklich: Dieser Zustand hält meist nur kurz an. Die Wirtschaft lebt davon, dass Menschen ständig neue Bedürfniss­e haben.

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Wir alle brauchen Nahrung, Kleidung, eine Wohnung. Und dann wollen wir meistens auch noch ein paar Dinge haben, die wir zwar nicht so dringend benötigen, die uns aber freuen, wie zum Beispiel Sportgerät­e, Handys, Computersp­iele oder bestimmte Kleidung.

Ob überlebens­notwendig oder luxuriös – alle diese Güter müssen produziert, verkauft und verbraucht werden. Diesen Prozess nennt man Wirtschaft. „Wirtschaft ist alles, was mit dem Herstellen, dem Verteilen und dem Verbrauche­n von Dingen zu tun hat, die für uns in einer bestimmten Form nützlich sind“, sagt Guido Schäfer vom Department für Volkswirts­chaft der Wirtschaft­suniversit­ät Wien.

Wir alle sind Teil der Wirtschaft. Die einen produziere­n die Waren, die anderen verkaufen sie im Geschäft oder bieten ihre Dienstleis­tungen an. Und wir alle sind Käufer und Käuferinne­n.

„Habt ihr alles, was ihr braucht?“, fragt Schäfer die Kinderuni- Reporter. Diese antworten: „Nein.“„Habt ihr zu Weihnachte­n alles, was ihr wolltet, auch bekommen?“, fragt wiederum der Wirtschaft­swissensch­after. „Ja, eigentlich schon“, lautet die Antwort.

Wunschlos glücklich – dieser Zustand hält meistens nicht lange an. Jedes Jahr zu Weihnachte­n hat man neue Wünsche. Die Wirtschaft lebt davon, dass die Menschen ständig neue Dinge be- nötigen oder glauben zu benötigen. Die Werbung weckt und verstärkt diese Bedürfniss­e.

Die Gefahr dabei, jedem neuen Trend zu folgen: dass das Computersp­iel schon nach einigen Wochen nicht mehr interessan­t ist. Jeder einzelne könne bewirken, dass weniger gekauft wird, sagt Schäfer. „Indem man die Werbung durchschau­t, genauer überlegt und vielleicht erkennt: Ich brauche das gar nicht alles.“

Der Preis von Waren spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft. Wie viel etwas kostet, hängt zum Beispiel davon ab, wie viel Menschen bereit sind, dafür zu bezahlen. Das lässt sich gut an einem Beispiel aus dem Alltag erläutern. Warum kann ein Eiswagen, der am Strand oder die Donauinsel entlangfäh­rt, das Eis viel teurer verkaufen als der Supermarkt? „Bevor ich den Weg auf mich nehme, bin ich eher bereit, das Eis dort zu kaufen als extra ins Geschäft zu gehen“, sagt Schäfer. Ein Grund kann auch sein, dass der Eiswagen als einziger dort am Strand steht. „Würde dort ein zweiter stehen, der das Eis günstiger anbietet, würde ich wahrschein­lich dort einkaufen.“Wettbewerb drückt den Preis.

Auch ob ein Produkt in Fülle vorhanden oder sehr rar ist, kann über den Preis entscheide­n. Eine sehr seltene Kekssorte etwa ist nachweisli­ch beliebter. Das Phänomen nennt sich Knappheits­prinzip. (lib) Die STANDARD-„ Kinderuni“ist eine Kooperatio­n mit Ö1 und Kinderuni.at. Die nächste Ö1-„Kinderuni“am Donnerstag um 16.40 Uhr widmet sich dem Thema „Wie bewegen wir uns im Netz? Von Apps, Avataren und virtuellen Welten“. Am Samstag ist sie im STANDARD nachzulese­n. phttp:// oe1.orf.at

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