Der Standard

Heimische Budget-Hotellerie bekommt Nachwuchs

B&B Hotels, eine der am schnellste­n wachsenden Ketten Europas, drängt nach Österreich. Das erste Haus sperrt im Herbst in Graz auf, Wien folgt ein Jahr später. Mittelfris­tig will die Kette an bis zu 30 Standorten vertreten sein.

- Günther Strobl

Wien – Sie heißen Moxy, Ibis oder Motel One. Alle drei gelten als Low-Cost-Hotels. Nun gesellt sich eine weitere Kette dazu, die sich als echtes Budget-Angebot in Österreich versteht: B&B Hotels.

Ende März erfolgte der Spatenstic­h für das erste B&B-Hotel in Graz. Das 92 Zimmer große Neubau soll Ende November / Anfang Dezember bezugsfert­ig sein, die Übernachtu­ng 54 Euro kosten.

„In Österreich ist der BudgetBere­ich unterreprä­sentiert“, sagte der Geschäftsf­ührer der B&B Hotels GmbH, Max Luscher, dem STANDARD. Sitz der Gesellscha­ft, die auch die Expansion nach Österreich verantwort­et, ist Hochheim am Main nahe Frankfurt. Die B&B Hotels GmbH selbst ist eine Tochterges­ellschaft der im französisc­hen Brest ansässigen Gruppe, die weltweit an rund 440 Standorten vertreten ist.

60 Prozent der Hotels in Österreich verfügten über vier Sterne, etwa 30 seien Dreisterne­häuser. „So richtig Budget gibt es wenige“, sagte Luscher. Motel One sei zwar ein sehr erfolgreic­hes Konzept, habe mit Budget aber „eigentlich nichts mehr zu tun“. Entspre- chend optimistis­ch ist man bei B&B, in Österreich eine Nische erfolgreic­h besetzen zu können.

Neben dem Standort nahe dem Bahnhof Graz-Puntigam habe man in Wien einen langfristi­gen Vertrag in direkter Anbindung zum Hauptbahnh­of bereits unterschri­eben. Die Eröffnung des auf 196 Zimmer ausgelegte­n Hotels ist für Herbst 2019 vorgesehen.

Allein in Wien sieht Luscher Platz für acht Hotels. Als Standorte kämen das Gewerbegeb­iet In- zersdorf genauso infrage wie die Gasometer in Wien-Simmering, die Wagramer Straße mit Verbindung zum Konferenzz­entrum, der Bereich Prater oder Wien-Landstraße. Im Fokus hat B&B vor allem Geschäftsr­eisende und Messebe- sucher, die bequem, aber ohne Firlefanz übernachte­n wollten.

In Städten wie Graz, Linz oder Innsbruck peile man je zwei Standorte an, in Villach, Klagenfurt, St. Pölten und Bregenz sehe man mittelfris­tig Platz für je ein B&B. Längerfris­tig könnten es in Österreich 25 bis 30 Hotels werden. Zum Vergleich: Das erste und bisher einzige Moxy in Österreich, das im Vorjahr am Flughafen Wien eröffnet hat, verfügt über 405 Zimmer. Dahinter verbergen sich der US-Hotelanbie­ter Marriott und das schwedisch­e Einrichtun­gshaus Ikea.

Ibis, die zum französisc­hen Accor-Konzern gehörende Billighote­lkette, ist derzeit an 18 Standorten in Österreich vertreten, darunter neunmal in Wien. Die deutsche Kette Motel One gibt es viermal in Wien und zweimal in Salzburg. Partner der Deutschen ist in Österreich das Verkehrsbü­ro.

Ein Erfolgsgeh­eimnis von B&B Hotels sei, dass man bei den Errichtung­skosten durch Anwendung eines standardis­ierten Baukastens­ystems in der Regel um rund 50 Prozent günstiger unterwegs sei als andere Hotels. Die Zimmer sind einfach, aber zweckmäßig eingericht­et – mit GratisWLAN und Sky-TV, aber ohne Restaurant und Bar. Frühstück gibt es gegen Aufpreis.

 ??  ?? Bequem, dafür relativ klein und reduziert auf das Notwendigs­te. So lautet das Konzept von B&B Hotels. Frühstück gibt es gegen Aufpreis.
Bequem, dafür relativ klein und reduziert auf das Notwendigs­te. So lautet das Konzept von B&B Hotels. Frühstück gibt es gegen Aufpreis.

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