Ikea will nicht mehr auf die grüne Wiese: Kein Möbelhaus in Lustenau
Lustenau/Vösendorf – Der schwedische Möbelkonzern Ikea macht einen Rückzieher. Das Projekt in Lustenau (Bezirk Dornbirn) wird nicht realisiert. Das habe der Aufsichtsrat beschlossen, teilte Unternehmenssprecherin Barbara Riedl am Dienstag überraschend mit.
Ikea begründet die Entscheidung mit der neuen Konzernstrategie. Wie am Wiener Westbahnhof will man mit neuen Standorten weg von der grünen Wiese in die Zentren rücken. In den neuen Häusern wird nur noch gekauft, was in der Tasche oder auf dem Fahrrad Platz findet. Alles andere kann im Shop nur ausprobiert und online bestellt werden. Dazu wird in ein neues Logistikzentrum in Wien investiert.
Ein weiterer Grund für den Rückzug war die Dauer der Projektentwicklung. Man habe Jahre ohne sichtbaren Fortschritt in die Erarbeitung von Architektur- und Verkehrskonzepten investiert, heißt es aus der Ikea-Zentrale. Lustenau wäre der erste Ikea-Standort in Vorarlberg gewesen.
Ikea kommt damit einer Entscheidung der Lustenauer zuvor. Im Mai hätte eine von Bürgerinnen und Bürgern eingeforderte Volksabstimmung stattfinden sollen. Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) will nun der Kaufkraftabwanderung mit neuen Geschäften im Zentrum entgegenwirken.
Gestoppt wurde von Ikea auch der für dieses Jahr geplante Bau eines großen Einkaufszentrums in Memmingen, Bayern. (jub)