Mehr Forschung, mehr Studierende: FHs geben Gas
Die heimischen FHs wollen bessere Rahmenbedingungen für ihre Forschung, eigene Doktoratsprogramme und einen zügigen Ausbau des Sektors: Es ist viel los beim jährlichen Forschungsforum, heuer in Salzburg.
Zwei Tage Forschungsforum: Leistungsschau und Bühne für politische Forderungen. Oben: „10 Jahre Coin“– Andreas Wildberger (FFG), Josef Mandl (Digitalisierungsministerium), Werner Stutterecker (FH Burgenland), Thomas Bechtold (Uni Innsbruck), Bianca FuchsNeuhold (FH Joanneum), Andreas Altmann (MCI) mit Moderatorin Karin Bauer über Bilanz und Perspektive der FFG-Förderprogramme. Links: Science-Slam – Thomas Sepperer und Gianluca Tondi (FH Salzburg). Rechts: Biochemikerin Renée Schröder mit der Keynote zur Bedeutung des Wissens.
– Zwei Tage Leistungsschau in Forschungssachen von 21 Fachhochschulen: Die FH Salzburg war heuer Gastgeber des zwölften Forschungsforums des Sektors. Hauptanliegen an den Finanz- und an den Bildungsminister: den versprochenen Ausbau der FHs, an denen fast 25 Jahre nach Gründung aktuell 50.000 Menschen studieren, auf Schiene zu bringen. Konkret geht es um den dafür nötigen Entwicklungsplan für die kommenden Jahre, der samt budgetärer Zuteilung „endlich“festgeschrieben werden soll. Geplant ist ja, mittelfristig den Anteil der Studierenden an den FHs von derzeit 15 auf 30 Prozent zu erhöhen, langfristig sollen es 60 Prozent werden. Dazu müssen die Studienplätze mehr werden, und hierfür benötigen die FHs auch eine Berechenbarkeit in der Finanzierung ihrer Forschung, die derzeit fast ausschließlich kompetitiv über Förderungen und Unter- nehmen ermöglicht wird, sagt der Präsident des Dachverbandes Fachhochschulkonferenz (FHK), Raimund Ribitsch.
Um mit steigenden Personalkosten zurande zu kommen, fordert er auch eine Valorisierung der Studienplatzfinanzierung (derzeit zwischen 7000 und 9000 Euro je nach Bereich) – zumindest soll mit der Inflation mitgehalten werden. Zudem gehe es auch um die Attraktivität als Arbeitgeber an den jeweiligen Standorten in den Re- gionen. Studierenden sollen außerdem endlich eigene Doktoratsprogramme (bisher nur in Kooperation mit Universitäten möglich) zur Verfügung gestellt werden, was auch für den weiteren Aufbau von Forschungs-Know-how wich- tig sei. Dabei, betont Andreas Altmann, Geschäftsführer und Rektor des MCI in Innsbruck, gehe es nicht um „standespolitische Fragen“, sondern um Innovationen mit der und für die mittelständische Wirtschaft in den Regionen und um den Beitrag der FHs dazu, Österreich zum Innovation-Leader zu machen. Dass vonseiten mancher Universitäten die sogenannte angewandte oder transferorientierte Forschung an Fachhochschulen noch als maximal kleine Schwester der grundlagenorientierten Forschung auf Unis betrachtet wird, war auch beim zwölften FH-Forschungsforum mitschwingendes Thema.
Rückenwind haben die FHs in Forschungsfragen jedenfalls von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG: Sie hat gemeinsam mit der FHK das Papier „+50 Millionen“erarbeitet, das konkrete Maßnahmen für eine Basisfinanzierung beinhaltet und nun im Bildungsministerium liegt. (red)