Von nobler Provenienz
Funkelnde Zitterbrosche und ein Liebesseil
Juwelen aus Privatbesitz erfreuen sich im Dorotheum immer starker Nachfrage. Zu den besonders begehrten Objekten dieser Sparte gehören hochkarätige Geschmeide aus Adelsbesitz. Im aktuellen Auktionsangebot warten mehrere exquisite Stücken mit nobler Provenienz. Aus anonymem europäischem Adelsbesitz kommt etwa ein von Chiappe in Genua Ende des 19. Jahrhunderts gefertigtes Diamantcollier (ca. 36 ct) mit Originaletui.
Aus dem Hause Savoyen-Genua stammen fünf Objekte: darunter ein Anhänger (Ende des 19. Jahrhunderts) mit einem von Diamanten (3,5 ct) gesäumten Smaragd (ca. 20 ct) aus einer kolumbianischen Mine. Weiters eine Tiara mit charakteristischen savoyischen Knoten, ein scheinbar unendlich verknüpftes „Liebesseil“mit zahlreichen Altschliffdiamanten und Diamantenrauten (12 ct). Aus der gleichen Familienschatulle stammt eine mit Diamanten (ca. 15 ct) und fünf Orientperlen geschmückte sogenannte Trembleuse, zu Deutsch „Zitterbrosche“. Bei vorliegender Version sind die Perlen und auch die mit Diamanten gesäumten Bänder auf elastischen Federn montiert, die bei Bewegung leicht zu zittern beginnen, was das Funkeln verstärkt.
Wahrhaft königlicher Herkunft ist die mit Diamanten (7,5 ct) besetzte Monogrammdekoration: Der Buchstabe E steht aus historischer Sicht für Elena von Italien, die jüngste Tochter von König Nikolai I. von Montenegro. Sie heiratete Kronprinz Viktor Emanuel, Prinz von Neapel, und wurde nach dessen Thronbesteigung 1900 Königin von Italien.
Aus dieser Zeit datiert auch der Entwurf eines Turiner Juweliers zu diesem Emblem, das im Atelier eines Kollegen aus Rom ausgeführt wurde. Ein Ansteckschmuck, der gegenwärtig wohl durchaus Frauen namens Elisabeth, Eleonore, Esther, Elsa oder Emilia gefallen dürfte. (kron)