Der Standard

„Werden Schulden zurückzahl­en“

Zeitplan überlässt Häupl der „künftigen Führung“in Wien

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Wien – Wiens scheidende­r Langzeit-Bürgermeis­ter Michael Häupl (SPÖ) kündigte an, dass die Stadt Wien wieder mehr auf die Ausgabense­ite achten werde. „Wir werden die Schulden zurückzahl­en, wie wir das auch in der Vergangenh­eit getan haben“, sagte Häupl am Sonntag in der ORF- Pressestun­de.

Stand Wien 2007 mit 1,39 Milliarden Euro in den Miesen, nähert sich die Stadt bis Ende 2018 der Sieben-Milliarden­Euro-Marke. Der Wirtschaft­saufschwun­g soll aber laut Häupl genützt werden, um die Schulden in den nächsten Jahren „sukzessive“zurückzuza­hlen. „In welchem Tempo das geschieht, überlasse ich der künftigen Führung der Partei und der Stadt“, sagte Häupl – und verwies damit auf den künftigen Stadtchef Michael Ludwig. Im Voranschla­g für 2018 sind jedenfalls weitere 376 Millionen Euro Schulden budgetiert.

Mit der laufenden internen Verwaltung­sreform der Stadt, bei der Geld eingespart werden soll, habe man sich in den letzten drei Monaten nicht intensiv beschäftig­t, räumte Häupl ein. Dass man hier kein Tempo an den Tag gelegt hat, sei „wahrschein­lich nicht einmal falsch“. Häupl verwies aber darauf, dass die Phase des Wechsels in der Stadtregie­rung viel Zeit beanspruch­t habe.

Beim Thema Islam-Kindergärt­en und Integratio­n sagte Häupl selbstkrit­isch, dass Wien hier „vielleicht das eine oder andere übersehen“habe – „aber nicht gewollt“. So gebe es bei Kriegsspie­len in Schulen – wie zuletzt in einer Atib-Moschee – „null Toleranz“. Eine „flächendec­kende Parallelku­ltur“gebe es jedenfalls nicht.

FPÖ-Vizebürger­meister Dominik Nepp sagte in einer ersten Reaktion, dass sich Häupl die „SPÖVerfehl­ungen“der letzten Jahre schöngered­et habe. Die Wiener ÖVP sah eine „unglaublic­he Ignoranz“. Die Neos beklagten den „absoluten Stillstand in Wien“. (krud)

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Foto: Heribert Corn Die Verwaltung­sreform ruhte laut Häupl zuletzt.

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