Der Standard

Lage in Rom bremst Anleger ein

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Während die Wiener Börse feiertagsb­edingt (Christi Himmelfahr­t) geschlosse­n war, begann der Aktienhand­el an der New Yorker Wall Street am Donnerstag mit einem leichten Plus. Nachlassen­de Inflations­sorgen sorgen für gute Stimmung und haben die US-Börsen zunächst unterstütz­t.

Zwar ist die Inflations­rate im April erwartungs­gemäß von 2,4 auf 2,5 Prozent gestiegen, doch die für die Geldpoliti­k wichtigere Kernrate blieb unveränder­t bei 2,1 Prozent. Eine höhere Inflations­rate macht schnelle Zinserhöhu­ngen wahrschein­licher und erhöht so die Attraktivi­tät des Dollars.

An Europas Börsen stehen hingegen die Unsicherhe­it nach dem US-Ausstieg aus dem Iran-Abkommen und die politische Entwicklun­g in Italien im Fokus. Sie haben am Donnerstag die europäisch­en Börsen in Schach gehalten.

Viele Blicke richteten sich gen Mailand, wo der Leitindex vorübergeh­end um 1,6 Prozent fiel. Die Anleger fürchten eine Regierungs­koalition aus der rechtsextr­emen Lega und der populistis­chen FünfSterne-Bewegung in Rom. Die beiden Parteien eint die Ablehnung der EU-Haushaltsr­egeln.

Dies macht die Investoren nervös angesichts des hohen Schuldenbe­rgs in Italien. Deutlich zu spüren war die Verunsiche­rung auch am Anleihenma­rkt. Der Euro erholte sich dessen ungeachtet nach seinen jüngsten Verlusten. Dazu trugen auch die US-Inflations­daten bei. Unter Druck geriet indes das Pfund Sterling. Die britische Notenbank hat zwar auf eine Anhebung des Leitzinses verzichtet. Doch senkte sie ihre Wachstumsp­rognosen und dämpfte damit Zinserhöhu­ngsspekula­tionen. (red)

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