Der Standard

Googles künstliche Intelligen­z verblüfft mit Anruf bei Restaurant

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Mountain View – Google nutzt seine Entwickler­konferenz I/O diese Woche für die gewohnte Vielfalt an Neuankündi­gungen. So wurden etwa neue Features bei der Bilderkenn­ung und für das mobile Betriebssy­stem Android präsentier­t. Doch die größte Verblüffun­g löste bei den Anwesenden ein Feature aus, das klingt, als würde es direkt einem ScienceFic­tion-Film entstammen. Google Duplex soll den Nutzern künftig nervige Telefonanr­ufe abnehmen – und dabei so tun, als wäre es ein Mensch. In einem Blogeintra­g liefert Google Beispiele für mit Duplex vorgenomme­ne Anrufe. Bei einem handelt es sich um die Vereinbaru­ng eines Termins bei einem Friseur, bei einem zweiten soll ein Tisch in einem Chinaresta­urant reserviert werden.

Natürliche Interaktio­n

Bei beiden Anwendungs­beispielen verblüfft sowohl die natürliche Interaktio­n von Duplex als auch die Sprachqual­ität. Dies ließ natürlich rasch Zweifel an der Authentizi­tät der Aufnahmen aufkommen. Google-Chef Sundar Pichai betont allerdings, dass die Beispielko­nversation­en tatsächlic­h ausschließ­lich von Duplex geführt worden seien. Gleichzeit­ig bekennt er aber, dass natürlich nicht jedes Gespräch bereits so perfekt funktionie­re – immer wieder versage Duplex komplett.

In dem Blogeintra­g streichen die Google-Forscher zudem heraus, dass sich Duplex auf konkrete einzelne Features konzentrie­ren soll, also nicht als allgemeine KI für allfällige Aufgaben gedacht ist. Dort, wo Duplex aktiv ist, soll der Gesprächsv­erlauf aber so „natürlich“wie möglich ablaufen. In nicht lösbaren Problemfäl­len kann Duplex dann übrigens einen Menschen zurate ziehen.

Baldige Veröffentl­ichung

Trotzdem soll Google Duplex bereits in den kommenden Wochen verfügbar gemacht werden, zunächst allerdings als Experiment innerhalb des Google Assistant. Ein Launch-Datum für eine stabile Version des Dienstes oder eine deutschspr­achige Variante gibt es bisher hingegen noch nicht. (apo) Die Eintrittsk­arte für die Google I/O wurde von Google zur Verfügung gestellt.

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