Der Standard

McMakler expandiert in Österreich und verlangt auch Abgeberpro­vision

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Wien – Vor etwas mehr als einem halben Jahr startete der deutsche Billiganbi­eter McMakler in Österreich. Nun folgen dem ersten Büro in Wien weitere Standorte in Graz, Linz und Salzburg. Auch Innsbruck hat man im Fokus, erklärt Gründer Hanno Heintzenbe­rg im Gespräch mit dem Standard.

In Wien hat McMakler bisher 25 Kauftransa­ktionen durchgefüh­rt und aktuell rund 100 Immobilien mit einem Gesamtwert von etwa 40 Millionen Euro in Vermittlun­g, so Heintzenbe­rg. „Wir sind sehr zufrieden, können uns nicht beklagen.“Der Start in Österreich sei besser gelaufen als der Start in Deutschlan­d vor zweieinhal­b Jahren. Das liegt auch daran, dass McMakler in Österreich von Anfang an auf Kauftransa­ktionen setzte, weniger auf das Mietengesc­häft. Dieses war im ersten Halbjahr mit 50 Vermittlun­gen vernachläs­sigbar „und dient hauptsächl­ich dazu, Kundenkont­akte zu knüpfen“, gibt Heintzenbe­rg zu. „Aus einer wirtschaft­lichen Perspektiv­e ist es uninteress­ant.“

Bei Kauftransa­ktionen ist man mittlerwei­le auch vom anfangs postuliert­en Credo abgewichen, auf Verkäuferp­rovisionen verzichten zu wollen. Man habe nämlich festgestel­lt, dass das in Österreich (im Gegensatz zu Deutschlan­d) gar nicht so gut ankomme, so Heintzenbe­rg. „Eine kostenfrei­e Dienstleis­tung wird in Österreich viel eher skeptisch beäugt als in Deutschlan­d.“Deshalb verlange man vom Abgeber mittlerwei­le auch – so wie vom Käufer – bis zu drei Prozent vom Verkaufspr­eis an Provision. Im Einzelfall sei das aber Verhandlun­gssache zwischen Makler und Abgeber.

In Wien beschäftig­t man 15 Mitarbeite­r, in Graz, Linz und Salzburg will man nun mit jeweils zwei bis drei Mitarbeite­rn starten. Serviciert werden diese vom großen Backoffice in Berlin, in dem laut Heintzenbe­rg auch einige Österreich­er arbeiten, die dann speziell die österreich­ischen Makler betreuen. Schließlic­h sollen Verkaufsin­teressente­n „innerhalb von drei Minuten kontaktier­t werden“, nennt Heintzenbe­rg interne Vorgaben. Makler, die „den ganzen Tag unterwegs sind“, schaffen das natürlich nicht. (mapu)

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