Von Heide Schmidt zur Fusion mit den Neos
Das Liberale Forum wurde 1993 von fünf Abgeordneten gegründet, die sich von der FPÖ abspalteten: Heide Schmidt, Klara Motter, Friedhelm Frischenschlager, Hans Helmut Moser und Thomas Barmüller. Sie bildeten unter dem Vorsitz von Schmidt eine eigene Fraktion im Parlament. Auslöser waren Meinungsverschiedenheiten zwischen FPÖ-Chef Jörg Haider und Schmidt sowie Diskussionen über das als fremdenfeindlich wahrgenommene „Österreich zuerst“-Volksbegehren.
1994 konnte das LIF bei der Nationalratswahl sechs Prozent, im darauffolgenden Jahr bei der Neuwahl 5,5 Prozent der Stimmen erreichen. Das LIF schaffte in der Folge den Einzug in drei Landtage (Wien, Niederösterreich und Steiermark).
1998 trat Heide Schmidt bei den Bundespräsidentschaftswahlen an, diese gewann jedoch Thomas Klestil bereits im ersten Wahlgang.
Bei der Nationalratswahl 1999 scheiterte das Liberale Forum knapp an der Vier-Prozent-Hürde, Schmidt zog sich aus der Politik zurück und wurde Vorsitzende des auf ihre Initiative hin gegründeten Instituts für eine offene Gesellschaft.
Mit Unterstützung der SPÖ in Form eines Wahlbündnisses bei der Nationalratswahl im Jahr 2006 war das LIF erstmals seit 1999 wieder mit einem Mandat, das Alexander Zach wahrnahm, im Nationalrat vertreten.
Bei der Nationalratswahl 2008 trat Heide Schmidt erneut als Spitzenkandidatin an, das Liberale Forum scheiterte wiederum klar (2,1 Prozent) an der Vier-Prozent-Hürde. Schmidt erklärte ihren endgültigen Rückzug aus der Politik.
Letzte Bundessprecherin des LIF war ab 2009 Angelika Mlinar. Sie leitete 2013 die Fusion mit den Neos ein, die seither „Neos – Das Neue Österreich und Liberales Forum“heißen. Die Fusion war eine Bedingung für die finanzielle Unterstützung durch den Industriellen Hans Peter Haselsteiner, der von 1994 bis 1998 selbst Abgeordneter des Liberalen Forums gewesen war. Heide Schmidt ist seit 2014 Mitglied der Neos.