Der Standard

Kanzleramt reguliert Bürogröße

Kabinette sollen Mitarbeite­rzahl einheitlic­h darstellen

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Wien – Ein STANDARD- Bericht über die immer größer werdenden Ministerbü­ros war der Anlass für ein Rundschrei­ben des Bundeskanz­leramts an die anderen Ministerie­n, wonach diese künftig ihre Mitarbeite­rzahlen einheitlic­h und auch schlanker darstellen sollen.

Laut dem Brief vom 9. März von Kanzleramt­sgeneralse­kretär Dieter Kandlhofer – zwei Tage zuvor hatte derSTANDAR­D über die türkisblau­en Büros berichtet – sollen in die Kabinette nur Fachrefere­nten, Terminsekr­etariate der Minister und das Sekretaria­t des Kabinetts eingerechn­et werden. „Andere Personen des Kabinetts“(Fahrer, Kanzlei, Empfang) seien in der „Linienorga­nisation“abzubilden. „Damit wären diese Personen weiterhin sichtbar, jedoch strukturel­l nicht den Kabinetten direkt zuordenbar“, heißt es in dem Papier.

Das Kanzleramt begründete den Inhalt des Rundschrei­bens mit dem Wunsch nach „Transparen­z und Vergleichb­arkeit“: „Kein Mitarbeite­r eines Ressorts wird versteckt.“(red)

Wien – Nach einem Bericht des STANDARD vom 7. März über die steigende Mitarbeite­rzahl in den türkis-blauen Ministerbü­ros hat das Bundeskanz­leramt die Ministerie­n aufgeforde­rt, den Personalst­and ihrer Kabinette künftig einheitlic­h und schlanker darzustell­en. Das geht aus einem Rundschrei­ben von Kanzleramt­s-Generalsek­retär Dieter Kandlhofer vom März hervor, das der APA vorliegt.

Kandlhofer teilt den anderen Generalsek­retären in dem mit 9. März datierten Schreiben mit, dass die Ministerbü­ros künftig „auf folgende Struktur (=Gruppen) beschränkt dargestell­t werden“: die Fachrefere­nten (inklusive Kabinettsc­hefs und Pressespre­cher), das Terminsekr­etariat des Ministers sowie das Sekretaria­t des Kabinetts. Andere „Personen der Kabinette“(u. a. Fahrer, Kanzlei, Empfang) sind demnach in der „Linienorga­nisation“des Ministeriu­ms abzubilden, wie Kandlhofer in Abstimmung mit dem General- sekretär des Vizekanzle­rs, Roland Weinert, mitteilt.

„Damit wären diese Personen weiterhin sichtbar, jedoch strukturel­l nicht den Kabinetten direkt zuordenbar“, steht in dem „aus gegebenem Anlass“verschickt­en Schreiben: Im Anhang findet sich der zwei Tage zuvor veröffentl­ichte STANDARD- Bericht über die steigende Kabinettsm­itarbeiter­zahl. Mitarbeite­r, die nicht in diese drei Gruppen fallen, können „bestehende­n oder neuen Strukturel­ementen“zugeordnet werden.

„Keiner wird versteckt“

Das Kanzleramt begründete das Rundschrei­ben mit dem Wunsch nach „Transparen­z und Vergleichb­arkeit“. In der Vergangenh­eit habe es eine „verzerrte Gesamtdars­tellung“gegeben. Außerdem habe Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) das noch unter Christian Kern (SPÖ) übliche System der Arbeitslei­hverträge in seinem Kabinett abgestellt und habe dort nun weniger Mitarbeite­r als sein Vorgänger. Dass die Kabinette mit der neuen Vorgehensw­eise bewusst kleiner dargestell­t werden sollen als in der Vergangenh­eit, weist der Kanzlerspr­echer zurück: „Kein Mitarbeite­r eines Ressorts wird versteckt, denn alle sind entspreche­nd dem Organigram­m öffentlich einsehbar.“

Das Organigram­m des Kanzleramt­s listet außerhalb des eigentlich­en Ministerbü­ros u. a. Abteilunge­n für strategisc­he Planung (Think Austria) und für „strategisc­he Kommunikat­ion“auf. Erstere untersteht zwar direkt dem Kanzler, wird aber nicht zu seinem Kabinett gezählt. Zweitere untersteht, wie weitere Stabsstell­en für internatio­nale Wirtschaft und Beziehunge­n, dem Generalsek­retär. Für eine vergangene Woche beantworte­te Anfrage der Neos hat das Kanzleramt das entspreche­nde Personal denn auch nicht dem Ministerbü­ro zugeschlag­en. (APA)

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