Der Standard

Mahrer bringt Gewerkscha­ft auf

Vida-Chef wirf Wirtschaft­skammerche­f Zynismus vor

-

Wien – Der neue Wirtschaft­skammerprä­sident Harald Mahrer (ÖVP) startet mit einem veritablen Konflikt mit den Gewerkscha­ften in sein neues Amt. Nachdem Mahrer die Arbeitnehm­ervertrete­r bei seiner Antrittsre­de im Konnex mit der geplanten Anhebung der Höchstarbe­itszeit kritisiert hatte, reagierte die Verkehrs- und Dienstleis­tungsgewer­kschaft Vida ihrerseits mit massiver Kritik.

Vida-Chef Roman Hebenstrei­t (SPÖ) nannte Mahrers Aussagen am Samstag „realitätsf­remd und zynisch“. Er kritisiert­e auch die von der Regierung geplante Senkung der Strafen bei Arbeitsrec­htsverstöß­en durch die Abschaffun­g des „Kumulation­sprinzips“sowie die Forderung der Wirtschaft nach Lockerung des Gesetzes gegen Lohn- und Sozialdump­ing.

„Mit einer noch nie da gewesenen Unverschäm­theit gegenüber dem Sozialpart­ner und den Arbeitnehm­erInnen fordert die Wirtschaft­skammer auch Alibisankt­ionen im Fall von gewerblich­en Betrügerei­en“, so Hebenstrei­t am Wochenende in einer Aussendung. Der Chef der Produktion­sgewerksch­aft Pro-Ge, Rainer Wimmer (SPÖ), hatte die Arbeitszei­tflexibili­sierung zuvor als „ausbeuteri­sches Vorhaben“genannt.

Mahrer hatte anlässlich seines Amtsantrit­ts die Kampagne der Gewerkscha­fter gegen die Verlängeru­ng der Höchstarbe­itszeit auf zwölf Stunden täglich bzw. 60 Stunden pro Woche als „Gräuelprop­aganda“zurückgewi­esen.

Er betonte, dass weiterhin alle Überstunde­n abgegolten würden, und sagte in seiner Rede wörtlich dazu: „Aber es gibt halt viele, die sind immer gegen etwas, und das sind in Wirklichke­it auch die Gegner unserer Republik.“(APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria