Immer Lerche und Eule zugleich?
Immer wieder gern debattiert: Sind Frühaufsteher fleißiger? Öl in dieses Feuer gießen immer wieder CEOs US-amerikanischer Konzerne, die von ihren hyperdisziplinierten Tagen berichten („Um 5.00 Uhr früh starte ich auf dem Crosstrainer ...“). Lauter Lerchen, die bei Sonnenaufgang munter zwitschern. Oder ist im Büroleben vielleicht doch der braver, der später kommt, aber gern als Letzter heimgeht, die Eule?
Bekannt und erforscht: Etwa die Hälfte der Menschen ist genetisch bedingt Früh-, die andere Spätaufsteher. Das lässt sich nur minimal umtrainieren. Wirklich aus der Balance kommt, wer seinen Biorhythmus permanent ignorieren muss. Beispiel: Nachtarbeit, Schichtdienst oder eine familiäre Herausforderung wie kleine Kinder oder Pflege. Diese Faktoren sind benennbar und entweder temporär und/oder Thema für den Arbeitsschutz.
Selten wird zur Liste der jeweils persönlichen Lebenssituation und ihrem Einfluss auf den Biorhythmus die vielerorts ganz selbstverständliche ständige Bereitschaft, die andauernde Verfügbarkeit, hinzugefügt. Sie bringt auch aus der Balance, und zwar nachhaltig. Lerche und Eule zugleich, an jedem Tag. Und wenn nicht, dann das schlechte Gewissen von beiden. Immer in Erwartung, schnell reagieren zu müssen, immer wachsam und auf Alarm, das versetzt in Dauerstress, gibt dem Gehirn keine Chance, Stresshormone abzubauen, und hat viel Potenzial, schnell sichtbar krank zu machen.