Der Standard

Puppen und Masken als Bühnenstar­s

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Theater lebt von der Schauspiel­kunst. Aber nicht nur. Regiekonze­pte einer jüngeren Generation bevorzugen Performer gegenüber Persönlich­keiten mit Wirkungsma­cht. Das kann man derzeit bei den Wiener Festwochen gut studieren. Superplaye­r wie Ersan Mondtag oder Susanne Kennedy (aus ihrer Inszenieru­ng Selbstmord

Schwestern stammt obiges Bild, Premiere heute) interessie­ren sich nicht mehr für Darstellun­gskunst als individuel­le Interpreta­tion.

Das mag Ausdruck eines Demokratis­ierungspro­zesses sein (jeder spielt jeden), vor allem aber eine Facette zeitgenöss­ischer Bühnenspra­che, die den Anspruch auf naturalist­ische Abbildunge­n weit hinter sich gelassen hat.

Schauspiel­er Fabian Hinrichs meint, seine Berufskoll­egen seien heute am Theater „verzwergt“und degradiert zu Textreprod­uzenten im Würgegriff der Technik. Eingesperr­t in ein rigides Stadttheat­ersystem, das dem Schauspiel­er strukturel­l jede Entscheidu­ngsmacht abspricht.

Sein Hilferuf – bei einer Laudatio in Berlin vorgebrach­t – ist Ausdruck eines Unbehagens, das viele teilen. Bringt das Theater Schauspiel­er heute also zum Verschwind­en? Aenne Schwarz (Burgtheate­r) und Florian Teichtmeis­ter (Josefstadt) sehen beide die Sache differenzi­ert. Haben aber Argumente für die jeweiligen Standpunkt­e gesammelt.

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