Der Standard

Weniger Vorschrift­en für US-Banken

Aufseher für Lockerung der „Volcker Rule“– Europa will nicht mitziehen

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Washington – Die US-Behörden treiben Präsident Donald Trumps Anti-Regulierun­gs-Agenda weiter voran und stellen die Weichen für eine erneute Lockerung der Vorschrift­en für die Wall Street. Diesmal geht es um Anpassunge­n der „Volcker Rule“, die Banken Finanzspek­ulation auf eigene Rechnung verbieten und so Kundeneinl­agen schützen soll.

Die US-Notenbank Federal Reserve verabschie­dete am Mittwoch einen Vorschlag für eine Reform der Volcker Rule, um Banken vor „übertriebe­nen Belastunge­n“zu bewahren. Es gehe darum, die Vorschrift zu vereinfach­en und besser auf Institute zuzuschnei­den, sagte der Fed-Vorsitzend­e Jerome Powell. Der Entwurf für die Reform des 2013 unter Trumps Vorgänger Barack Obama eingeführt­en Gesetzes würde Banken künftig in drei Kategorien unterteile­n, bei denen die strengsten Regeln nur noch für Geldhäuser mit besonders hohen Handelsvol­umen gelten. Die Sicherheit und Gesundheit des Finanzsyst­ems würden darunter nicht leiden, so die Fed.

In Europa will man den USA bei der Lockerung der Regulierun­g nicht folgen, meint der deutsche Finanzmini­ster Olaf Scholz zu Reuters. Bei den Plänen in den USA gehe es um Bankgeschä­fte im Volumen von hunderten Milliarden Euro, die aus der Regulierun­g genommen werden sollten. „In Europa werden wir das so nicht machen.“In der EU gehe es darum, Erleichter­ungen für kleinere Geldhäuser mit einer Bilanzsumm­e von weniger als fünf Milliarden Euro und einem einfachen Geschäftsm­odell zu schaffen. (APA)

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