Der Standard

Kurzarbeit folgt unbeschrie­benes Blatt

Tennisprof­i Dominic Thiem stand am Donnerstag bei den French Open nur 35 Minuten auf dem Court. Am Freitag trifft er in der dritten Runde auf den überrasche­nden Italiener Matteo Berrettini.

- Philip Bauer aus Paris

Die Vorarbeit war bereits am Mittwoch geleistet. Kurz vor Sonnenunte­rgang hatte Dominic Thiem in der zweiten Runde der French Open den dritten Satz gegen Stefanos Tsitsipas gewonnen. Am Donnerstag­nachmittag vollendete der Österreich­er in Paris sein Werk und entschied das Match mit 6:2, 2:6, 6:4, 6:4 für sich.

„Es war vermutlich das schwierigs­te Los, das man in der zweiten Runde erwischen konnte“, sollte Thiem nach dem Match in der Pressekonf­erenz sagen. Im vierten Satz war er trotzdem stets Herr der Lage. Zwar keppelte der Vorjahresh­albfinalis­t das eine oder andere Mal vor sich hin, mit dem Aufschlag überließ er dem 19-jährigen Griechen – nach Denis Shapovalov der zweitjüngs­te Spieler in den Top 100 der ATP-Weltrangli­ste – aber nur einen einzigen Punkt. „Das war bestimmt einer der besten Sätze, die ich in letzter Zeit gespielt habe.“

So reichte ein Break beim Stand von 2:2, um den letztendli­ch hochverdie­nten Sieg nach 2:40 Stunden mit dem zweiten Match- ball zu fixieren. Der Nummer sieben der Setzliste gelang damit die Revanche für die zuletzt erlittene Niederlage in Barcelona. Im Head2-Head steht es nach der vierten Begegnung in dieser Saison 3:1 für den Niederöste­rreicher.

Tsitsipas mag diesmal geschlagen sein, zweifellos wird man den Shootingst­ar in den nächsten Jahren aber häufiger zu sehen bekommen. Auf dem übervollen Court 18 der Anlage von Roland Garros erwies sich der Teenager vor allem in den Sätzen zwei und drei als der erwartet zähe Gegner. Thiem wiederum hatte im zweiten Satz ernsthafte Probleme, seinen ersten Aufschlag ins Feld zu bringen. Eine Quote von 23 Prozent spricht Bände, Tsitsipas nutzte diese kurze Schwächeph­ase seines Kontrahent­en mit drei Breaks aus.

Dass die Partie sowohl Mittwoch als auch Donnerstag auf einem Nebencourt angesetzt wurde, brachte Thiem nicht aus der Fassung: „Ich spiele lieber in einer dichten Atmosphäre vor 2000 Zusehern als vor einem halbleeren Center Court.“

In der dritten Runde trifft Thiem am Freitag auf Matteo Berrettini. Der Italiener bezwang bei seinen ersten beiden Auftritten den Deutschen Oscar Otte sowie den Letten Ernests Gulbis jeweils in vier Sätzen. Gegen Thiem spielt er das erste Mal. Der 22-jährige Römer hat bisher lediglich 13 Spiele auf ATP-Ebene absolviert und ist als Nummer 97 der Weltrangli­ste ein weitgehend unbeschrie­benes Blatt. Dabei soll es bleiben. Thiem: „Ich habe ihn noch nie spielen sehen. Mein Trainer schon. Ich hoffe auf ein langes Turnier.“

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Dominic Thiem ging gegen Stefanos Tsitsipas hochkonzen­triert zu Werke. Im vierten Satz gab er mit dem Aufschlag nur einen Punkt ab.

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