Privatsender fordern einen ORF-Radiokanal
Zur Medienenquete: Mehr Förderungen für Private
Wien – Mehr öffentliches Geld und „zumindest“einen Radiokanal des ORF verlangen die Privatsender. Dem ORF wünschen sie striktere Beschränkungen und Finanzierung aus dem Bundesbudget statt der GIS-Gebühren. Die Forderungen deponierte der Privatsenderverband, vor der Medienenquete der Regierung kommende Woche, bei Medienminister Gernot Blümel (ÖVP).
Das ORF-Gesetz soll etwa jedem ORF-Kanal je 20 Prozent Information, Kultur, Sport und Unterhaltung vorschreiben. Das würde die Positionierung der ORF-Sender verunmöglichen, reagierte der Küniglberg „sehr enttäuscht“wie auch über andere Forderungen. Etwa, „zumindest“einen ORFRadiokanal ins Digitalradio zu verschieben und die UKW-Frequenzen Privaten zu geben.
Der ORF solle „aktiv die Bereitstellung und Verbreitung vielfältiger und qualitätsvoller Medieninhalte österreichischer Herkunft fördern“– produziert und ausgestrahlt auf anderen Programmen. Der ORF möge zudem Inhalte, auch aus dem Archiv, anderen Medien „frei und weiterverwendbar“zur Verfügung stellen.
„Mehr Lebensraum“reklamieren die Privatsender in dem Papier. ProSiebenSat1Puls4 ist nach der ATV-Übernahme die größte Sendergruppe beim Publikum bis 49 Jahre. Ihr deutscher Mutterkonzern ProSiebenSat1 bekommt am Freitag mit Max Conze, Ex-Manager von Dyson, einen neuen Vorstandschef. (red)