Mit Zuversicht ins Wochenende
Die Aussicht auf eine Lösung der politischen Krise in Italien hat den europäischen Börsen einen versöhnlichen Wochenschluss beschert. Auch die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen sank deutlich auf 2,65 Prozent, nachdem sie am Dienstag noch über der Marke von drei Prozent gelegen war. „Für den Moment könnten Neuwahlen und damit drei Monate der Unsicherheit verhindert worden sein“, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Ebenfalls positiv kam auch der Regierungswechsel in Spanien bei den Investoren an.
Durch die politischen Ereignisse am alten Kontinent rückte der US-Arbeitsmarktbericht etwas in den Hintergrund. Der Beschäftigungsaufbau fiel im Mai zwar stärker als erwartet aus, allerdings blieb das viel beachtete Wachs- tum der Stundenlöhne hinter den Prognosen zurück.
Bei den Unternehmen stand neuerlich die Deutsche Bank im Fokus. Medien zufolge bewertet die US-Notenbank das dortige Geschäft als „in schwierigem Zustand“. Zudem benotet die RatingAgentur S&P die Kreditwürdigkeit wegen Zweifel an der Geschäftsstrategie schlechter. Dennoch erholte sich die Aktie leicht, nachdem sie am Vortag ein Rekordtief markiert hatte.
An der Wiener Börse ging die gute Stimmung in Europa vorbei, der Leitindex ATX wurde von Wienerberger und Voestalpine, die im Autozulieferbereich und in den USA stark engagiert ist, belastet.
Der Textilhändler Abercrombie & Fitch stand an der Wall Street im Fokus: Nach einem Quartalsverlust rutschte das Papier zeitweise zweistellig ab. (aha)